Am Smartphone programmieren mit Pocket Code

Computational Thinking-Materialien im Test – Teil 5: Pocket Code – eine kostenlose App zum Einstieg ins Programmieren.

Testberichte
Mit der Android-App Pocket Code können am Smartphone oder Tablet eigene kleine Spiele und Animationen programmiert werden.

Direkt am Smartphone oder Tablet kleine Spiele und Animationen als eigene Apps programmieren – Pocket Code macht’s möglich. Die an der TU Graz entwickelte App steht kostenlos für alle Android-Smartphones und -Tablets zur Verfügung.

So funktionierts

Die Programmier-App Pocket Code steht im Google Play Store kostenlos zur Verfügung. Mit Pocket Code können eigene Spiele oder Animationen direkt am Smartphone mithilfe grafischer Codeblöcke programmiert werden. Dazu steht einerseits eine Medienbibliothek mit verschiedensten verwendbaren Grafiken und Klängen zur Verfügung. Andererseits können mithilfe der dazugehörigen und ebenfalls kostenlosen App Pocket Paint eigene Zeichnungen als Objekt übernommen und in Pocket Code programmiert werden. Auch eigene Fotos oder Aufnahmen können verwendet werden. Die fertigen Spiele, Animationen oder Anwendungen können als eigene App am Smartphone exportiert werden. Außerdem steht eine Plattform zum Austausch von Pocket Code-Programmen mit anderen NutzerInnen zur Verfügung, im Test funktionierte dies jedoch leider nicht immer reibungslos. Pocket Code ist zudem werbefrei. Eine Registrierung ist möglich, aber nicht zwingend notwendig. 

Einarbeitung ist erforderlich

Mit Pocket Code zu programmieren ist zwar verhältnismäßig einfach, erfordert aber dennoch Einarbeitungszeit (auch für die PädagogInnen). Ein Lernsystem, z.B. in Form eines Tutorials oder Aufgaben mit steigender Schwierigkeit, ist in der App leider nicht enthalten. Dafür steht online ein kostenloser MOOC zum Programmieren mit Pocket Code zur Verfügung, der die App einsteigerfreundlich erklärt. Unter https://edu.catrob.at stehen weitere Informationen für PädagogInnen zur Verfügung.

Diese App ist eher für Kinder ab etwa 9 Jahren geeignet, da Lesekompetenz erforderlich ist und auch schon erste (offline) Programmiererfahrungen von Vorteil wären. Der Aufbau ist im Vergleich zu Scratch oder anderen, ähnlichen Programmiersprachen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da jedes einzelne Objekt direkt programmiert wird und es somit mitunter schwer wird, bei komplexeren Programmierungen den Überblick zu bewahren. Um Pocket Code im Unterricht einzusetzen, sollten jedenfalls ausreichend Android-Smartphones oder -Tablets verfügbar sein, idealerweise 1 Gerät pro 1-2 SchülerInnen.