Jugend-Medien-Studie 2021: Medienverhalten in der Pandemie
Das Medienverhalten der Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren steht bei der alle zwei Jahre erscheinenden Jugend-Medien-Studie der Education Group im Fokus. Wichtige Erkenntnisse: Die Voraussetzungen zum digitalen Lernen haben sich verbessert, Streamingdienste haben in der Beliebtheit weiterhin zugelegt, ebenso wie Computerspiele.
Home-Schooling & Freizeitverhalten
Das Home-Schooling hat den Befragungen zufolge im Schuljahr 2020/21 deutlich besser funktioniert als noch im Frühjahr 2020. Die kritischsten Parameter sind vor allem die fehlenden sozialen Kontakte sowie die mangelnde Motivation im Vergleich zum herkömmlichen Schulbetrieb. Beim Freizeitverhalten der Jugendlichen hinterlässt Corona Spuren: Freizeitaspekte wie Treffen im Freundeskreis, Kino und Ausgehen am Abend fehlen. Das Computerspiel ersetzt zum Teil diese Zeit. In der Beliebtheitsskala dominiert jedoch klar die reale Begegnung mit Freundinnen und Freunden.
Streaming & Computerspiele
Während das klassische Fernsehen bei den 11- bis 18-Jährigen einen Rücklauf verzeichnet, ist ein deutlicher Anstieg beim Streaming und bei Internet-Videos und -Clips zu erkennen. In Summe kommen die Jugendlichen auf etwa 3 Stunden Fernseh-/Video-Zeit pro Tag. Mit 86 % haben weiterhin fast alle jungen Menschen in Oberösterreich Zugang zu einem Computer und er macht den 11- bis 18-Jährigen Spaß. Ein deutlicher Anstieg der Nutzung ist beim schulischen Einsatz zu verzeichnen. Corona hat die Entwicklung hier weiter beschleunigt. Auch Computerspiele gewinnen an Bedeutung – so intensiv wurde noch nie gespielt. Die durchschnittliche Spielzeit der Jugendlichen ist auf 84 Minuten täglich angewachsen.
Surfverhalten & Eltern-Sicht
Jugendliche surfen intensiver. Durchschnittlich schätzen sie die eigene Zeit auf etwas mehr als zwei Stunden pro Tag ein. YouTube bleibt mit Abstand die beliebteste und intensivste Internet-Anwendung. Junge Menschen legen vielfach ein überlegtes und bewusstes Verhalten im Internet an den Tag. Zwei Viertel der Jugendlichen fühlen sich sicher im Umgang mit digitalen Medien. Auch im Umgang mit den eigenen Daten wird viel Sensibilität gezeigt. Die Eltern haben viel Vertrauen in den Internet-Umgang der Jugendlichen. Digitalisierung und die verstärkte Integration von Computer und Internet in den Unterricht gewinnt aus Eltern-Sicht an Bedeutung.
Über die Studie:
Die 7.OÖ Jugend-Medien-Studie 2021 wurde vom market Institut im Auftrag der Education Group durchgeführt. Bei der diesjährigen Studie wurden 481 Jugendliche, 304 Eltern und 97 Pädagog:innen aus Oberösterreich zum Medienverhalten der Jugendlichen befragt. Die Befragungen fanden zwischen Februar und Juni 2021 statt.