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Seit Beginn des Krieges in der Ukraine wird in den Medien wieder deutlich häufiger über das Thema Flucht berichtet. Sei es in Zeitungen, TV, Radio, online oder in sozialen Netzwerken: Immer wieder stößt man auf Nachrichten, Erlebnisberichte oder auch Hilfs- und Spendenaufrufe.

Schon vor einigen Jahren, etwa im Jahr 2015, spielte das Thema Flucht in den Medien eine große Rolle. Betroffen waren damals allerdings vor allem Menschen aus Syrien, Afghanistan und Irak. Das Thema Flucht eignet sich daher aktuell gut für eine Übung zur Medienanalyse im Unterricht. Detaillierte Infos und Anregungen dazu finden sich in unserer neuen Praxis-Idee “Medienanalyse". Beim Vergleich von Berichten aus 2015/2016 mit aktuellen Berichten zum Thema Flucht, können viele Aspekte der Berichterstattung im Unterricht gemeinsam analysiert und reflektiert werden:

• Wovon handelten die früheren Berichte und wovon die Berichte heute?
• Welche Bilder und welche Schlagzeilen werden in Zusammenhang mit den verschiedenen Berichten verwendet? Wie wirken diese auf euch?
• Wie ist der Sprachgebrauch in den verschiedenen Berichten? Gibt es Unterschiede? Wie wirkt die verwendete Sprache auf euch?
• Wie wirken die verschiedenen Berichte auf euch? Welche Stimmung wird vermittelt? (z.B. Hilfsbereitschaft, Angst, Bedrohung etc.)

Dabei könnten z.B. folgende Berichte für derartige Analysen genutzt werden:

• oe24.at: 20.000 stürmen unsere Grenze (Oktober 2015)
• daserste.ndr.de: Immer mehr Flüchtlinge: wie kann man sie stoppen? (Oktober 2015)
• oe24.at: Zuzug stieg 2015 um 56 Prozent (August 2016)
• krone.at: So können Sie aus der Ukraine Geflüchteten helfen (März 2022)
• profil.at: Ukraine-Flüchtlinge: Österreich will helfen (März 2022)
• kurier.at: Bereits mehr Flüchtlinge aus der Ukraine als aus Syrien oder Jugoslawien angekommen (März 2022)

Mit älteren Schüler:innen kann in diesem Zusammenhang auch gut über die Wirkung von Sprache in den Medien diskutiert werden. Beispiele und Anregungen einer Sprachwissenschaftlerin dazu finden sich u.a. im Beitrag “Wenn Menschen zur ‘Flut’ werden” von orf.at (August 2015).

Auch einige Sendungen der Wiener Radiobande, des Wiener Schüler:innenradios, haben sich in den letzten Jahren mit dem Thema Flucht beschäftigt. Die Sendungen können als Gesprächsanlass dienen, ob und wie sich die Lage der Geflüchteten verändert hat und ob auch die Diskussionen anders geworden sind. Eine Auswahl der Sendungen:

• Magazinsendung über Flucht und Mobbing:
  Eine Sendung vom Team des FM-U18, dem Schulradio des BRG18 in der Schopenhauerstraße. Im ersten, etwa 17minütigen Beitrag dieser Sendung erzählt eine Schülerin des BRG 18 von ihrer abenteuerlichen und lebensgefährlichen Flucht aus dem Irak über Syrien, die Türkei und Griechenland bis nach Wien. Sie berichtet auch über ihre Kindheit im Irak und wie sich das Leben in Österreich davon unterscheidet.
• Flüchtlinge, Medien, ein Buchprojekt und Sprachenvielfalt:
  Im ersten, knapp 6minütigen Beitrag dieser Sendung aus dem Herbst 2015 setzen sich Schüler:innen des Schulzentrums Ungargasse mit dem Thema Flüchtlinge auseinander. Sie haben untersucht, wie das Thema in verschiedenen Zeitungen behandelt wird.
• Flüchtlingskinder in Wien und was wir ihnen wünschen:
  In dieser Sendung aus dem November 2015 waren Schüler:innen der Offenen Volksschule Zennerstraße live im Orange 94.0-Sendestudio. Sie haben einige Helfer:innen interviewt, Lehrer:innen zu ihren Erfahrungen mit Flüchtlingskindern befragt und mit zwei Mitgliedern der Wiener Stadtregierung gesprochen. Zudem formulierten die Schüler:innen ihre Wünsche für die Flüchtlingskinder und sprechen über Bücher zum Thema Flucht.