Gender und die Medien

Übungen, um Geschlechterrepräsentation zu reflektieren und einen offenen Umgang zu fördern.
Sekundarstufe I
Sekundarstufe II
Fremdsprachen
Deutsch

Kompetenzen der Digitalen Grundbildung

  • Kommunikation
  • Orientierung

Ressourcen

  • Papier/Stifte
  • Schüler:innen-Endgeräte
  • Digitale Tafel/Beamer

Einstieg

DISKUSSION | Geschlechterrepräsentation online

Die Unterrichtsstunde startet mit einer offenen Frage an die Klasse:

  • Wie werden Geschlechter online repräsentiert – durch Sprache, Kleidung, Bilder? 

Die Lehrkraft sammelt erste Assoziationen an der Tafel und lenkt den Blick auf gesellschaftliche Erwartungen: 

  • Wo begegnen uns Geschlechterbilder besonders stark, zum Beispiel in Medien oder Werbung?
  • Was gilt als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“? Gibt es auch andere Stereotype?
  • Wer wird in Online-Repräsentation oft vergessen oder nicht sichtbar gemacht?

Modul A: Genderfreundliche Plattformen

GESPRÄCH | Gender auf Online-Plattformen

Plenum

Viele Online-Plattformen, wie Bestellservices, Apps oder Social Media, fragen nach dem Geschlecht und bieten oft nur zwei Optionen: "männlich" oder "weiblich". Dabei werden zum Beispiel non-binäre Menschen vernachlässigt. Das kann gemeinsam mit den Schüler:innen reflektiert werden: 

  • Welche Geschlechtsangaben hast du schon einmal bei der Registrierung gesehen?
  • Was denkst du, warum oft nur zwei Optionen (m/w) angeboten werden?
  • Wie könnten sich Menschen fühlen, die sich mit keiner oder mit mehreren dieser Optionen identifizieren?
  • Welche anderen Merkmale (z.B. Name, Sprache, Herkunft, Barrierefreiheit) könnten ebenfalls ungenau oder ausschließend dargestellt werden?

Für jüngere Schüler:innen kann auch ein leichteres Beispiel verwendet werden:

  • Stellt euch vor, ihr müsst immer eure Augenfarbe angeben und es gibt nur "grün" oder "blau". Was machen dann Personen, die braune Augen haben?

KREATIVAUFGABE | Inklusive Plattformen gestalten

Kleingruppe

Schüler:innen sollen nun selbst überlegen, wie nicht-inklusive Registrierungsfelder verbesserbar sein könnten. In Gruppen besprechen sie, wie eine Registrierungsplattform offener gestaltet werden könnte und was dabei alles beachtet werden sollte. Nachdem genau über die Thematik nachgedacht wurde, erstellen die Lernenden einen Entwurf für eine inklusive Registrierungsplattform. Dieser Entwurf kann analog gezeichnet und beschriftet werden oder mit den Schüler:innen-Endgeräten auf Word oder kreativeren Plattformen, wie Canva, erstellt werden.

PRÄSENTATION | Unsere inklusive Plattform

Plenum

Die Schüler:innen präsentieren ihre Ergebnisse und erklären ihre Gedanken hinter ihrer inklusiven Plattform. Die Entwürfe können im Klassenraum, auf einer digitalen Pinnwand (z.B. Padlet oder Ähnliches) oder irgendwo anders sichtbar gesammelt werden, um den Schüler:innen immer wieder Inspiration für eine diversere Online-Welt zu bieten.


Modul B: Bildsprache für alle

RECHERCHE | Stereotype und Vielfalt

Kleingruppe

Repräsentation zeigt sich nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern. Die Schüler:innen setzen sich mit der visuellen Sprache von Webseiten auseinander und analysieren, wie Geschlechter darin dargestellt werden. In Kleingruppen recherchieren sie auf verschiedenen Internetseiten (z.B. von Unternehmen, Kulturinstitutionen oder öffentlichen Einrichtungen) gezielt nach Bildern und beantworten Fragen, wie:

  • Welche Kleidung tragen Männer und Frauen typischerweise?
  • In welchen Berufen oder Rollen werden sie gezeigt?
  • Gibt es Darstellungen, die non-binär oder geschlechterneutral wirken?

Die Ergebnisse werden im Plenum diskutiert und im Hinblick auf Stereotype, Auslassungen und die Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Personen reflektiert.

KREATIVAUFGABE | Inklusive Webseite gestalten

Gruppenarbeit

Im Anschluss gestalten die Schüler:innen ein eigenes Konzept für eine inklusive Webseite. Ziel ist es, sich aktiv mit der Frage auseinanderzusetzen, wie digitale Räume vielfältiger, gendergerechter und diskriminierungssensibler gestaltet werden können. Dabei überlegen sie, welche Inhalte, Farben, Sprache und vor allem Bilder eine offene und respektvolle Online-Präsenz ausmachen.

Optional können die Lernenden eigene Bilder erstellen oder inszenieren – zum Beispiel Porträts, Alltagsszenen oder Berufsdarstellungen –, die bewusst auf geschlechterneutrale oder stereotypefreie Darstellung achten. Die Ergebnisse (z.B. Skizzen, Plakate, digitale Entwürfe) bieten eine gute Grundlage für weiterführende Diskussionen zu Diversität im Netz.  


Reflexion

Gemeinsam können folgende Fragen reflektiert werden:

  • Welche Rollenbilder zeigen Webseiten und welche nicht?
  • Wer wird auf digitalen Plattformen sichtbar gemacht? Wer fehlt?
  • Wie können Sprache und Bilder auf Webseiten inklusiver gestaltet werden?
  • Was würdest du verändern, damit sich mehr Menschen angesprochen fühlen?
     

Weiterführende Ideen

Stereotype in Werbungen

Auch Werbung arbeitet sehr stark mit Geschlechterklischees: zum Beispiel pinke Puppen für Mädchen und blaue Autos für Jungs. Hier bietet der Markt wenig Platz für non-binäre Menschen oder die LGBTQIA+-Community. In Gruppen können Lernende Werbungen sammeln und recherchieren, die stark auf nur ein Geschlecht abzielen oder sogar sexistische Inhalte haben. Gemeinsam kann mit den Schüler:innen diskutiert werden, wie stark Werbung ein sexistisches Konsumverhalten fördern kann und oft kaum Diversität repräsentiert.