Anne Franks Geschichte als Videotagebuch

Wenn Anne Frank eine Kamera gehabt hätte: Die Geschichte des jüdischen Mädchens im Zweiten Weltkrieg steht nun in Form von Videotagebüchern zur Verfügung.

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Das Tagebuch der Anne Frank wurde mithilfe von DarstellerInnen als authentisches Videotagebuch inszeniert.

Auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit, jungen Menschen Anne Franks Lebensgeschichte zu vermitteln, hat Every Media zusammen mit dem Anne Frank Haus das Anne Frank Videotagebuch entwickelt: Eine Videoreihe auf YouTube, die auf Anne Franks Tagebuch basiert und in 15 kurzweiligen Episoden umgesetzt wurde.

Anne filmt sich selbst

In der Videoreihe folgt man Anne Frank vom 29. März 1944 an. Sie ist 14 Jahre alt und lebt nun bereits seit gut eineinhalb Jahren im Versteck, zusammen mit ihrer Familie und vier anderen. Anne filmt sich selbst und die Ereignisse im Hinterhaus, blickt auf die Zeit davor zurück, erzählt vom Krieg und spricht über ihre persönlichsten Gedanken und Gefühle. Das Videotagebuch endet am 4. August 1944, dem Tag, als Anne und die sieben anderen Menschen im Hinterhaus sowie zwei ihrer nichtjüdischen Helfer verhaftet wurden.

Persönlich und eindringlich

Dargestellt wird Anne Frank von der 13-jährigen Luna Cruz Perez. "Das Anne Frank Videotagebuch ist direkt, persönlich und eindringlich. Anders als in Filmen über Anne Frank, in denen sie oft von einer älteren Darstellerin gespielt und aus einer Außenperspektive gezeigt wird, lädt die junge Luna mit ihrer Kamera dazu ein, mit dem Mädchen Anne in eine direkte Beziehung zu treten", meint Ronald Leopold, der Direktor des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Auch Jacqueline van Maarsen, die inzwischen 91-jährige Freundin von Anne Frank, schließt sich dem an: "Ich bin begeistert von diesem Videotagebuch. Dadurch, dass das Tagebuch durch eine Kamera ersetzt wurde, können sich junge Menschen gut hineinversetzen in die Situation damals, in die Zeit, in der Anne Frank gelebt hat."

Pädagogische Begleitung

Die Videoreihe ist in niederländischer Sprache mit Untertiteln auf Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Spanisch verfügbar. Wie im Video „Vom Tagebuch zur Kamera“ erläutert wird (siehe unten), basieren alle Personen, Orte und Ereignisse in der Reihe auf einigen Tagebuchbriefen, die Anne Frank zwischen März und August 1944 schrieb. Ergänzend zu den fünfzehn Folgen des Videotagebuchs wurden sieben pädagogische Begleitvideos erstellt, die verdeutlichen, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt und die darüber hinaus auf Themen wie Diskriminierung, Sündenbock, Entscheidungen treffen und Freiheit eingehen. Auch die Begleitvideos gibt es in fünf Sprachen. Lehrkräfte können das Anne Frank Videotagebuch im Unterricht einsetzen, zusammen mit den Begleitvideos und dem dazugehörigen Unterrichtsmaterial.