Selbstdarstellung in den sozialen Medien
Kompetenzen der Digitalen Grundbildung
- Kommunikation
Ressourcen
- Geräte zum Fotografieren (Digitalkamera, Smartphones, Tablets o.ä.)
- Bilder von Jugendlichen in "typischen" Posen bzw. Unterrichtsmaterial
- MaLisa-Studie Weibliche Selbstinszenierung in den neuen Medien
- Gerät zur großflächigen Wiedergabe von Bildern (z.B. Beamer, Interactive Whiteboard)
Einführung:
Plenum
Zur Einführung wird im Plenum besprochen, dass die kommende Kleingruppenarbeit mit Humor gelöst werden kann. Allerdings sollte betont werden, dass durch diese Art der Aufarbeitung niemand persönlich beleidigt oder bloßgestellt werden darf. Die Grenzen dazu sind sehr subjektiv und daher für jede Lehrerin und jeden Lehrer selbst einzuschätzen.
Es wird anfänglich bewusst darauf verzichtet, typische Posen zu zeigen, um Schülerinnen und Schülern freies Experimentieren nach ihren eigenen Vorstellungen zu ermöglichen. Ein unverfänglicher Satz zur Einleitung könnte in etwa so lauten: "Bitte versucht, Fotos des jeweils anderen Geschlechts nachzustellen von denen ihr meint, dass sie Mädchen/Jungs repräsentieren. Welche Posen werden zumeist eingenommen? Welche Hashtags werden verwendet? Wenn euch zu viele einfallen, sucht euch die ansprechendsten für euch aus."
Durchführung:
Kleingruppen
Die Kinder/Jugendlichen werden, nach biologischem Geschlecht, in Kleingruppen geteilt. Sollte dieses Thema in einer Klasse schwierig sein, können die Schülerinnen und Schüler auch selbst auswählen, aus wessen Sicht sie das vorliegende Thema bearbeiten wollen.
Nun sollen die Schülerinnen und Schüler Fotos von sich machen. Dazu sollen sie Posen einnehmen, von denen sie der Meinung sind sie wären typisch für das jeweils andere Geschlecht – also Mädchen die "Jungs-Posen" und umgekehrt. Die Hashtags dazu können analog auf Stift und Papier festgehalten werden.
In einer Diskussion im Plenum präsentieren die Schülerinnen und Schüler anschließend ihre Werke und Hashtags. In der folgenden Diskussion wird auf die Posts eingegangen. Fragen können sein:
- Habt ihr das Gefühl Mädchen und Jungs präsentieren sich ähnlich/ in gleichen Genres/gleich oft?
- Warum wählen Mädchen/Jungs die gezeigten Posen?
- Wie würdet ihr euch gerne präsentieren?
Danach werden einige "typische" Posen gezeigt sowie Auszüge der Ergebnisse der MaLisa Studie. Material dazu weiter unten.
Falls es die Zeit erlaubt, kann in einem weiteren Schritt erarbeitet werden wie sich Kinder/Jugendliche gerne dargestellt sehen würden. Dazu erstellen die Jungs Fotos in Posen, in denen sie gerne mehr Jungs und Männer sehen würden und die Mädchen solche, in denen sie gerne mehr Mädchen/Frauen sehen würden. Auch hierzu können passende Hashtags erstellt werden.
Vielleicht kann aus dieser zweiten Kleingruppenarbeit ein Voting entstehen: Welche Fotos finden auch in den anderen Gruppen den meisten Anklang? Hierzu vielleicht die Fotos anonym vorstellen um den "Beliebtheitsfaktor" ein wenig einzudämmen.
Reflexion:
Die MaLisa-Studie zeigt eindrucksvoll, wo und wieviele Unterschiede noch bestehen. Zum Abschluss können diese Ergebnisse gezeigt und diskutiert werden. Auch das Projekt "Selfie-Harm" des Fotografen Rankin bietet viele Möglichkeiten zur Diskussion.
Mögliche Fragen:
- Was bedeutet es für Jugendliche, wenn in den sozialen Plattformen wenig Vielfalt herrscht?
- Wie können Schülerinnen und Schüler, die das wollen, bewusst zu einer Änderung beitragen?
- Wie würden die sozialen Medien ohne Filter aussehen?
Weiterführende Ideen
Falls eine Kleingruppenarbeit aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist oder die Sorge besteht, die Schülerinnen und Schüler können sich bei der humoristischen Bearbeitung nicht auf das dahinterliegende Thema besinnen, kann folgende Variation hilfreich sein:
EINFÜHRUNG
Es wird anfänglich bewusst darauf verzichtet, typische Posen und Bilder wie sie in sozialen Netzwerken geteilt werden zu zeigen, um Schülerinnen und Schülern freies Überlegen und Diskutieren zu ermöglichen. Der Arbeitsauftrag soll sein, dass die Schülerinnen und Schüler darüber sprechen, wie sich ihrer Wahrnehmung nach das jeweils andere Geschlecht in Bildern und Videos präsentiert.
Gedankenanstöße können sein:
- Wo glaubt ihr präsentieren sich Jungs/Mädchen bzw. Frauen/Männer in Bildern und Videos?
- Gibt es "typische" Posen?
- Wobei lassen sich die Menschen fotografieren bzw. wobei filmen sie sich?
- Sind die Geschlechter in allen Genres gleich häufig vertreten?
- Wie sieht es bei Musikvideos aus?
AKTIVITÄT
Die Kinder/Jugendlichen werden, nach biologischem Geschlecht, in Gruppen geteilt. Sollte dieses Thema in einer Klasse schwierig sein, können die Schülerinnen und Schüler auch selbst auswählen aus wessen Sicht sie das vorliegende Thema bearbeiten wollen.
Nun sollen die Schülerinnen und Schüler zu den oben gennanten Themen diskutieren und ihre Erkenntnisse auf einem Bogen Packpapier/Flipchart sammeln.
REFLEXION
Die Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Ergebnisse. In der folgenden Diskussion wird auf die gesammelten Vorstellungen eingegangen. Danach werden einige "typische" Posen gezeigt sowie Auszüge der Ergebnisse der MaLisa Studie. Material dazu weiter unten.
Fragen zur Nachbearbeitung können sein:
- Überraschen euch die Zahlen?
- Wie gefallen euch die Darstellungen?
- Wie würdet ihr euch gern repräsentiert sehen?
Weiterführende Links
Berichte über misslungene Fotobearbeitungen:
Youtube Videos zur Demonstration von Fotobearbeitung:
- Instagram vs. Real Life
- Extreme Portrait Retouching
- Kristen Stewart Photoshop Makeover
- Dank Bildbearbeitung zum Make-Up Model
Mehr zum Thema Selbstdarstellung:
- Projekt "Selfie Harm"
- Männer, die Stars der Selbstinszenierung
- Selbstdarstellung im Web - Material von saferinternet.at
- Frauen in den Medien - Der Status Quo - Analyse der Media Affairs