Können Bilder lügen?

Fake Bilder entlarven und selbst gestalten
Primarstufe
Sekundarstufe I
Sekundarstufe II
Deutsch
Geschichte & Sozialkunde
Werkerziehung & bildnerisches Gestalten

Kompetenzen der Digitalen Grundbildung

  • Kommunikation
  • Information

Ressourcen

  • Beamer und Laptop, PC oder Interaktives Whiteboard
  • Mehrere PC/Laptop/ Tablet für die Kleingruppenarbeit
  • Evtl. Grüner Hintergrund

Plenum | Einzel- oder Partnerarbeit

Die SchülerInnen lernen einfache Tricks und Tipps kennen wie bearbeitete Bilder enttarnt werden können und erfahren wie einfach es ist, selbst Fotos zu verändern. SchülerInnen lernen Möglichkeiten zur Recherche kennen, um Fake News und Bilder langfristig überprüfen zu können.

Fake Bilder erkennen
Zuerst sollen die SchülerInnen versuchen gefälschte bzw. bearbeitete von echten Bildern zu unterscheiden. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten:

Es ist schwierig bearbeitete und nicht bearbeitete Bilder auseinander zu kennen. Sprechen Sie mit den SchülerInnen über Ihre Erfahrungen mit bearbeiteten Bilder. Kennen diese bereits aktuelle Beispiele? Was könnten Hinweise sein um bearbeitete Bilder zu erkennen?


Modul A: Faktencheck: Bilder auf ihre Echtheit überprüfen

Plenum | Kleingruppe

Als nächstes wird gemeinsam überlegt, wie man Bilder "entlarven" könnte. Denn nicht nur Behauptungen und Nachrichten können auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden, sondern auch Fotos und Bilder, die damit in Zusammenhang stehen.

Für den Bildercheck kann z.B. die umgekehrte Google-Bildersuche genutzt werden: images.google.com. Klickt man nun auf das Kamera-Symbol, können Fotos durch einfaches Hineinziehen oder Eingeben der Grafikadresse hochgeladen und gesucht werden. Die Ergebnisse der Suche zeigen, wo das Foto überall verwendet wird. Daraus kann man auf die Aktualität des Bildes schließen und nachvollziehen in welchen anderen Zusammenhängen das Bild eventuell bereits verwendet worden ist. Eine Video-Anleitung dazu finden Sie in unserem YouTube-Kanal.

Modul B: Faktencheck: Videos auf ihre Echtheit überprüfen

Plenum | Kleingruppe

Auch für die Überprüfung von YouTube-Videos gibt es eine umgekehrte Video-Suche: citizenevidence.amnestyusa.org. Die SchülerInnen können etwas recherchieren oder die Fachkraft bringt Beispiele mit. Diese können gemeinsam betrachtet werden und die SchülerInnen dürfen raten.

Anschließend können die SchülerInnen in Kleingruppen die "Echtheit" überprüfen. Dazu benötigen diese nur die YouTube-Adresse des zu überprüfenden Videos. Diese wird kopiert und es kann schließlich nachvollzogen werden, wann das Video hochgeladen worden ist. Die Vorschaubilder des Videos können dann wiederum durch Anklicken über die umgekehrte Google-Bildersuche gecheckt werden.

Modul C: Fotos selbst verändern 

Plenum | Kleingruppe

Nachdem sich die SchülerInnen nun damit beschäftigt haben wie bearbeitete Fotos und Bilder entlarvt werden können, dürfen Sie im nächsten Schritt selbst ausprobieren wie schnell ein Foto verfälscht werden kann. Es eigenen sich dazu verschiedene Methoden. Viele alltägliche Apps können Fotos verändern. Dies kann von der Veränderung der Stimmmung am Bild durch Filter bis hin zu Greenscreen-Projekten reichen. Welche Apps nutzen die SchülerInnen um Fotos zu bearbeiten bevor Sie dieses auf sozialen Netzwerken teilen? Welche Funktionen haben diese?

Ganz einfach und schnell können auf Photofunia eigene Fotos in die vorgegebenen Rahmen/Szenarien integriert werden. Weitere kostenfreie Apps für Fotobearbeitungen sind z.B. Snapseed, VSCO. Mehr Informationen zum Datenschutz finden Sie unter "Sachinformationen".

Wer mehr Zeit hat, kann z.B. ein Greenscreen Projekt mit der App "Sketchbook" starten. Wie dies funktioniert und auf was man achten muss, sehen Sie in unserem Video "Praxisidee Fake News". Ebenso eignen sich Bildbearbeitungsprogramme wie Gimp.

Am Ende werden die Ergebnisse präsentiert.


Reflexion

Als Abschluss kann im Plenum die Aktivitäten reflektiert werden: 

  • Sind Fake-News/BIlder/Videos leicht zu erkennen?
  • Was sind eindeutige Indizien für Fake-News?
  • Wie kann ich herausfinden ob ein Foto oder Video echt ist oder nicht?

Weiterführende Ideen

Fake News erkennen und die Mechanismen für Fake News erkennen

Gemeinsam im Unterricht Fake News erkennen lernen. Welche Tipps und Tricks gibt es um Falschmeldungen ganz einfach zu entlarven. Die Praxisidee Faktencheck beschäftigt sich mit diesem Thema.

Eigene Fake News erstellen

Nachdem die Hintergründe für Fake News thematisiert wurden, können eigene Fake News mit passenden Bildern kreiert werden. Achten Sie darauf, dass die SchülerInnen hierbei keine persönlichen Fake-News von MitschülerInnen erstellen. Es können "neutrale" Fake News wie z.B. dass der erste blaue Apfel der Welt in Südamerika angebaut wurde mit einem bearbeiteten Foto eines blauen Apfels erstellt werden.

UrheberIn ausfindig machen

Abgesehen von diesen praktischen und einfach anzuwendenden Tipps soll den SchülerInnen aber auch bewusst sein, dass sie eine Nachricht immer nach ihrer Quelle bzw. ihrem Urheber oder ihrer Urheberin untersuchen sollen. Wer hat die Nachricht verfasst? Ist eine Quelle angegeben - und auch richtig geschrieben? Außerdem können Titel und Inhalt analysiert werden. Klingen diese reißerisch, sind sie glaubwürdig?

Hoax, Falschmeldungen, Kettenbriefe
Unterrichtsmaterial & Videos zu Alles Fake? (Sekundarstufe 1+2) von Mimikama 


Sachinformationen

Was steckt dahinter?

Wichtig ist es auch zu besprechen warum Bilder bearbeitet werden und welche Ziele diese verfolgen. Eine Bearbeitung von Bildern kann auch eine Kunstform sein. So z.B. die "Speule". Ein britischer Künstler hat verschiedene Tiere miteinander per Photoshop gekreuzt. Auf seiner Homepage finden Sie einige Bilder.

Bearbeitete und unbearbeitete Bilder können jedoch auch gezielt genutzt werden, um im falschen Zusammenhang Fake News zu verbreiten. Gerade für diese Situation ist es wichtig verschiedene Möglichkeiten kennen zu lernen, um diese Fake-Zusammenhänge aufdecken zu können. 

Datenschutz-Hinweis: 

ACHTUNG: Leider müssen diese Apps meist auf Mobilgeräten heruntergeladen werden, dadurch sollte beachtet werden, welche Berechtigungen die jeweiligen Apps verlangen. Meistens ist es hier sicherer, keine Fotos von den SchülerInnen hochzuladen, sondern auf Fotos von Tieren, Pflanzen usw auszuweichen. Oftmals finanzieren sich kostenlose Apps über In-App Käufe und die eigenen Fotos können sehr leicht auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht werden. Sprechen Sie mit den SchülerInnen darüber.