Krieg in der Ukraine: Die Gefahr von Cyberattacken

Themenschwerpunkt - Teil 7: Welchen Schaden können Angriffe über das Internet anrichten?

Mensch mit Kapuze und Datenstrom hinter Cybercrime-Absperrung
Die Gefahr durch Cyberattacken steigt in kriegerischen Auseinandersetzungen.

In einer zunehmend digitalisierten Welt können Cyberattacken immer größeren Schaden anrichten. Dabei handelt es sich grundsätzlich um einen gezielten Angriff auf ein oder mehrere informationstechnische Systeme. Betroffen können neben Einzelpersonen vor allem auch Unternehmen, teils auch ganze Länder sein. Ziel ist dabei meist Informationsgewinnung, Sabotage und/oder Erpressung. Bei Konflikten zwischen zwei Staaten kommt es vermehrt auch zu Cyberkriegen in der virtuellen Welt, um die jeweils andere Seite in die Knie zu zwingen (dazu etwa auch ein aktueller Standard-Artikel zur Ukraine).

Unter den Top-5 der Bedrohungen

Laut dem Anfang April vom Verteidigungsministerium präsentierten Sicherheitsreport "Risikolandschaft Österreich 2022" gehören Cyberattacken zu den fünf großen Herausforderungen für das Land in den nächsten Jahren. "Niederschwellige Cyberangriffe wie beispielsweise Ransomware und Cyberspionage stellen bereits eine Bedrohung für einzelne Unternehmen und staatliche Einrichtungen dar", heißt es darin. Bei größer angelegten Attacken könnten zudem auch die Versorgungslage bedroht oder gezielt "Blackouts", also der Zusammenbruch der Energieversorgung, verursacht werden.

Dass diese Gefahren mittlerweile durchaus real sind, zeigten kürzlich etwa auch die Angriffe auf die IT-Systeme der Universität Salzburg oder in noch größerem Ausmaß die gezielte Attacke auf Österreichs drittgrößte Molkerei, die SalzburgMilch, im Juni 2021. Acht Tage lang wurde damals der Produktionsprozess massiv beeinträchtigt und erschwert.

Verstärkt auch Angriffe auf öffentliche Einrichtungen

Nur wenige Tage später rief der Landkreis Anhalt-Bitterfeld den ersten Cyber-Katastrophenfall Deutschlands aus, nachdem Hacker die gesamte IT der Kreisverwaltung lahmgelegt hatten. Bereits im März 2021 waren in einem sogenannten “Rundumschlag” mehrere Schweizer Kommunen Ziel von Cyberangriffen geworden. Die Verwaltung der Kleingemeinde Bad Zurzach brach dadurch für mehrere Tage zusammen, sie war über elektronischen Weg nicht mehr erreichbar (einen guten Überblick über Hackerangriffe in der Schweiz bietet der verlinkte Watson-Artikel).


Praxis-Ideen: Ein Tag ohne Internet und Cyberattacken

Mit der Praxis-Idee "Ein Tag ohne Internet" kann mit Schüler:innen ab der Primarstufe reflektiert werden, wie ein Alltag ohne Internet aussehen könnte. Im Unterricht soll damit thematisiert werden, wie sich der plötzliche Verlust des Internets auf unser aller Leben auswirken würde. Je nach Schulstufe sind die exemplarischen Fragestellungen dem Alter der Kinder angepasst.

Die Praxis-Ideen "Was ist 'hacken'?" und "Cyberangriff!" können aufbauend für Schüler:innen der Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2 genutzt werden. Darin werden Begriffe wie "Hacking" oder "Social engineering" allgemein erklärt, aber auch genauer beleuchtet, wie wertvolle Daten besser geschützt werden können. Die zweite Praxis-Idee schließlich beschäftigt sich genauer mit dem Ablauf eines Cyberangriffs und der Frage, ob es gutes und böses Hacking gibt.


In den Medien des Wiener Bildungsservers wird anlässlich des Kriegs in der Ukraine und den damit einhergehenden medialen Herausforderungen ein medienpädagogischer Themenschwerpunkt gesetzt. Am Lehrer:innen-Web werden ab sofort regelmäßig andere medienpädagogische Aspekte zum Krieg in der Ukraine beleuchtet. Auch in den anderen Medien des Wiener Bildungsservers sind passende Inhalte zu finden:




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