TikTok - eigene Videos erstellen & reflektieren

Wichtige Grundregeln der Privatsphäre und des Urheberrechts durch das eigene Gestalten von Videos vermitteln.
Primarstufe
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Werkerziehung & bildnerisches Gestalten

Kompetenzen der Digitalen Grundbildung

  • Information
  • Handeln
  • Kommunikation

Ressourcen


Einstieg

GESPRÄCH | Erfahrungen mit TikTok

Plenum

Zu Beginn werden die Erfahrungen der Schüler:innen mit TikTok reflektiert. Passend zum Stundenbild gibt es Material zum downloaden. Dies kann als Präsentation oder als Arbeitsblatt genutzt werden. 

  • Wer nutzt TikTok?
  • Wie oft nutzt ihr die App?
  • Seid ihr aktive Nutzer:innen und produziert ihr Videos oder konsumiert ihr sie nur?
  • Was gefällt euch an der Plattform so gut?

Danach werden Beispielvideos gezeigt. Vielleicht wollen die Schüler:innen eigene Videos herzeigen oder von ihren Lieblings- TikToker:innen. Gemeinsam wird besprochen was für gut oder schlecht befunden wird. Der Fokus sollte hier auf Privatsphäre, Datenschutz und Urheberrecht gelegt werden (weitere Informationen dazu kann unter den Sachinformationen gefunden werden).


Hinweis: Wichtig ist es, dass den Schüler:innen hierbei nicht Angst gemacht wird und gegen die Nutzung von TikTok appeliert wird. In dieser Praxisidee geht es darum, dass Schüler:innen Tipps und wichtige Hinweise erhalten um einen richtigen und kompetenten Umgang mit der App zu erlernen.


Durchführung

GESPRÄCH | Grundregeln erarbeiten

Plenum

Es ist wichtig, dass Schüler:innen über die Vor- und Nachteile der App Bescheid wissen und ein paar wichtige Grundregelungen beim Drehen der Videos einhalten. Diese Grundregeln sollten mit den Schüler:innen gemeinsam erarbeitet werden. Wir haben dazu zwei Fake TikTok - Videovorschaubilder erstellt, welche den Unterschied sehr gut zeigen:

  • Negativ: Das Gesicht und der echte Name ist zu sehen
  • Positiv: Es wird ein Pseudonym/ Fantasiename/ Nickname verwendet und die Person ist nicht zu erkennen (es werden z.B. nur Gegenstände oder Hände gezeigt) 

Daraus ergeben sich folgende GRUNDREGELN:

  1. Überlege dir einen Nickname anstatt deines echten Namen.
  2. Zeig niemals dein Gesicht.
  3. Stelle dein Profil auf privat.
  4. Teile deine Videos nicht auf anderen sozialen Medien. 

MEIDENPRODUKTION | Videodreh 

Kleingruppe

Nun sind die Schüler:innen selbst an der Reihe eigene Videos zu drehen. Mit der normalen Kamera-App am Smartphone oder den Schüler:innen-Endgeräten werden kurze 15-60 Sekunden lange Videos gedreht. Der Kreativität ist hierbei keine Grenze gesetzt. Die Videos können mit oder ohne Musik, gesprochenem Text oder selbst komponiertem Lied kombiniert werden. 


Tipp: Falls Musik verwendet werden möchte, kann das Thema Urheberrecht und freie Nutzung von Musik eingebracht werden. Alle Informationen und Links zu freien Medien können in den weiterführenden Links gefunden werden.



Ebenso lässt sich die Videoproduktion ans Alter und die Erfahrungen der Schüler:innen anpassen. Zum Beispiel indem verschiedene Filmtechniken eingebaut werden. Techniken wie  Stop Motion, Stopp-Trickfilme und Green/Bluescreen können dafür genutzt werden. Falls mehr Zeit ist, lässt sich das Projekt mit einer Nachbearbeitung der gedrehten Videos kombinieren. Hierzu eignen sich verschiedene Programme wie z.B. OpenShot.

Reflexion

Gemeinsam werden die entstandenen Projekte betrachtet und reflektiert:

  • Befolgen die Videos unseren festgelegten Grundregeln?
  • Wie empfindet ihr es, euer Gesicht nicht zu zeigen?
  • Wie war der Videodreh für euch?

Weiterführende Ideen

Selbstdarstellung auf TikTok reflektieren

Gemeinsam mit den Schüler:innen werden die vermittelten Rollen, Einstellungen und die Selbstdarstellung ihrer Vorbilder auf TikTok analysiert.


Sachinformationen

Was ist TikTok?

Tik Tok ist eine App, mit der Videos in der Länge von 15 Sekunden bis 1 Minute gedreht werden können. Die Kreativität ist dabei sehr gefragt, denn zur abgespielten Playback-Musik muss sich ein Video überlegt werden. Das kann ein Tanz oder eine andere Performance sein. Das Video kann nach der Aufnahme mit Filtern, Stickern und anderen Effekten bearbeitet werden. Die Plattform ähnelt der App Instagram, denn die veröffentlichten Videos auf einem öffentlichen Profil werden jedem User angezeigt. Die Videos werden mit Hashtags versehen, um mehr Follower zu erreichen.

Warum sollte man dies im Unterricht thematisieren? Was ist das Problem?

Die rechtliche Lage in Bezug auf die Nutzung und Urheberrecht ist bei TikTok nicht ganz eindeutig. Es gibt zwei große Bereiche die in Bezug auf Schüler:innen wichtig sind:

Jugendschutz

Safer Internet verweist auf folgende Informationen: Schüler:innen dürfen erst ab 14 Jahren Social Media Zugänge haben (österreichisches Gesetz).  TikTok gibt vor, dass alle Personen unter 18 Jahre eine Einwilligung der Eltern brauchen, diese wird jedoch nicht überprüft oder eingefordert. Daher nutzen auch bereits Schüler:innen in der Primarstufe die App. Das Problem ist, dass junge Schüler:innen mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen. Mobbing, Cybergrooming, sexuelle Inhalte uvm. sind hierbei keine Seltenheit. Daher ist es wichtig, dass Schüler:innen keine öffentlichen Profile haben.

Die App ist in Besitz einer chinesischen Internet-Technologie-Firma und steht hinsichtlich des Datenschutzes in der Kritik. Laut den Datenschutzrechtlinien von TikTok werden personenbezogene Daten (Standortdaten, Kontakte, Daten über das Gerät) gesammelt und an Drittanbieter weitergegeben. Hierbei werden vor allem Facebook, Instagram, Google und Twitter genannt. Eigens ausgewiesen wird, dass bei nicht Einhaltung der Regeln, die Daten an Strafverfolgungs- und private Sicherheitsorganisationen weitergegeben werden.