Tello Edu Drohne

Die programmierbare Drohne mit Kamera und kurzer Akkulaufzeit.

Kurzbeschreibung:

Die Tello Edu Drohne ist kein Lernroboter im klassischen Sinn, sondern eine kleine, programmierbare Drohne. Diese kann mittels App direkt gesteuert werden. Zusätzlich kann die Tello Edu Drohne aber auch mit einer grafischen Programmieroberfläche am Tablet oder Computer programmiert werden. Dabei verfügt sie über die folgenden Funktionen:

  • Fliegen
  • HD-Kamera mit Foto- und Videofunktion

Erste Inbetriebnahme:

Die Tello Edu Drohne wird mit einem Akku betrieben, ein Aufladekabel wird mitgeliefert. Leider hält der Akku nur für etwa 13 min. Flugzeit. Es ist keinerlei Anleitung enthalten und auch an der Verpackung findet sich kein Hinweis darauf, welche App oder Software benötigt wird. Diese Informationen sind der Herstellerwebseite zu entnehmen.

Startet man die Tello App (iOS), wird man aufgefordert sich zu registrieren. Diese Registrierung konnte man im Test jedoch umgehen und die App dennoch uneingeschränkt nutzen. Um eine Verbindung zwischen Tablet und Drohne herzustellen, muss man das Tablet mit dem Tello-WLAN verbinden. Anschließend lässt sich rasch die direkte Steuerung (Fernsteuerung) mittels App ausprobieren, die auch einen Zugriff auf die Kamera der Drohne ermöglicht. Die maximal 13-minütige Flugzeit ist dabei jedoch schnell erreicht. Die App verfügt auch über eine Programmierfunktion mit einer grafischen Programmieroberfläche.

Handhabung:

Hardware:

Hardware:

Mit einem Gewicht von nur 87g und einer Größe von etwa 10cm ist die Tello Edu Drohne sehr leicht. Der im schulischen Kontext wohl größte Nachteil der Mini-Drohne ist die vergleichsweise geringe Akkulaufzeit von nur 13 Minuten. Um den Akku zu schonen, schaltet sich die Drohne nach kurzer Zeit regelmäßig von alleine ab. Die Reichweite der Drohne beträgt max. 100m, die maximale Flughöhe laut Herstellerangaben 30m. Die Drohne kann bis zu 8 Meter pro Sekunde schnell fliegen. Beim Einsatz der Drohne ist also auf ausreichend Platz und verantwortungsvollen Umgang zu achten.

Steuerung/Apps:

Steuerung/Apps:

Das Handling der Tello App ist oftmals wenig intuitiv und im Test stürzte die App mehrmals ab. Die App verfügt über eine direkte Steuerung und einen Programmiermodus. Die direkte Steuerung funktionierte im Test reibungslos und ermöglicht auch Zugriff auf die Kamera. Der Programmiermodus basiert auf einer grafischen Programmieroberfläche. Nützlich ist vor allem die Vorschaufunktion, die zur Planung der Programmierung und bei Platzproblemen (z.B. in Innenräumen) genutzt werden kann. Die einzelnen Programmierschritte werden hierbei jedoch sehr ruckartig dargestellt.

Die Tello Drohne mittels Scratch-Oberfläche am Computer zu programmieren ist leider ein eher komplexes Unterfangen, das im Test viele Versuche und eindringliche Recherche erforderte. Hilfestellung ist dazu online kaum zu finden, die einzig auffindbare Anleitung auf der Herstellerwebseite ist eher knapp gehalten. Der Ablauf, der im Test funktionierte, ist folgender:

  1. windows.zip-Datei von Github-Release des Herstellers herunterladen und entpacken
  2. Mit Tello-WLAN verbinden
  3. Scratch-Tello.exe starten
  4. Die Tello Extension in Scratch aktivieren
  5. Programmieren

Pädagogisches Fazit:

Die Tello-Drohne ist eine der ersten Drohnen für den Bildungsbereich. Anders als gängige Amateur-Drohnen kann sie nicht nur direkt ferngelenkt, sondern auch über eine grafische Programmieroberfläche gesteuert werden. Positiv ist hier anzumerken, dass neben der Tello-App dank einer speziellen Erweiterung auch die bekannte Programmieroberfläche Scratch verwendet werden kann. So können mit der Tello-Drohne, ähnlich wie mit einem programmierbaren Roboter, die Grundzüge des Coding geübt werden. Verbesserung der Problemlösekompetenz, logisches Denken und Orientierung im dreidimensionalen Raum sind mögliche Lernziele für die Arbeit mit der Drohne. Verantwortungsvoller und sicherer Umgang mit dem Fluggerät sind dabei eine Voraussetzung. Die Altersempfehlung des Herstellers für Jugendliche ab 14 Jahren ist daher unseres Erachtens nach zutreffend.

Eingeschränkt wird die praktische Nutzung durch die kurze Flugzeit von ca. 13 Minuten, wodurch ein Ausprobieren durch alle Schüler:innen einer Klasse unmöglich ist. In der Praxis wird die Drohne daher am besten in einer Kleingruppe eingesetzt. Denkbar ist ein gut geplanter Einsatz im Rahmen eines Projektes, das evtl. auch andere Lernroboter und Coding-Übungen beinhaltet.

Die Drohne fliegt stabil und ist damit für Filmaufnahmen gut geeignet. Nützlich sind  eingebaute Video-Modi wie die 360 Grad-Aufnahme. Sie kann sowohl für Medienprojekte als auch zur Dokumentation von Projekten oder Veranstaltungen genutzt werden. In diesem Rahmen können auch Themen wie Urheberrecht und Recht am eigenen Bild behandelt werden.