Pro-Bot
Kurzbeschreibung:
Der Pro-Bot ist die fortgeschrittene Variante des Bee-Bots und hat die Form eines gelben Autos. Der Pro-Bot wird genauso wie der Bee-Bot ohne Tablet oder Smartphone, sondern direkt am Roboter selbst mittels eingebauter Tasten und einem LCD-Display programmiert. Die Funktionalitäten ermöglichen:
- Bewegung des Roboters
- Zeichnen (passender Stift nötig)
- Audio-Ausgabe & -Erkennung
- Berührungssensor
- Lichtsensor
Erste Inbetriebnahme:
Der Pro-Bot-Roboter hat die Form eines Autos und wird mithilfe von drei AA-Batterien mit Strom versorgt. Die gelbe Farbe und die schwarzen Rallye-Streifen erinnern an den Bee-Bot, beide Roboter stammen vom selben Hersteller. Mit einem Schalter auf der Unterseite wird der Pro-Bot eingeschalten. Mit einem zweiten Schalter lässt sich der Ton (z.B. Tasten- und Hup-Geräusche) wahlweise ein- oder ausschalten. Über direkt am Pro-Bot verbaute Tasten und einen kleinen eingebauten LCD-Display ist klar ersichtlich, dass die Steuerung des Pro-Bots direkt am Roboter selbst und ohne Tablet oder Smartphone erfolgt.
Die erste Inbetriebnahme lief im Test simpel und intuitiv: Werden Bewegungsbefehle mithilfe der Pfeiltasten eingegeben, werden die eingegebenen Befehle am LCD-Display angezeigt (abgekürzt, z.B. Fd für Forward). Der geplante Programmablauf ist dadurch klar ersichtlich. Mit der Taste „Go“ wird das Programm gestartet und der Pro-Bot bewegt sich.
Handhabung:
Hardware:
Der Pro-Bot hat die Form eines Autos, wobei am "Dach" des autoförmigen Roboters verschiedene Tasten und ein kleiner, unbeleuchteter LCD-Display verbaut sind. Der LCD-Display und die Bedienoberfläche erscheinen zwar für heutige Verhältnisse optisch nicht mehr wirklich zeitgemäß, erfüllen jedoch ihren Zweck. Schalter, Bedienoberfläche und Menü sind ausschließlich englischsprachig. Mit Schaltern auf der Unterseite lässt sich der Pro-Bot und auch dessen Lautsprecher ein- und ausschalten. Die Lautsprecher und auch das Fahrgeräusch des Pro-Bots bei der Fortbewegung sind verhältnismäßig laut.
Die „Stoßstangen“ auf der Vorder- und der Rückseite des Pro-Bots dienen als Berührungssensoren, die erkennen, wenn der Pro-Bot z.B. gegen ein Hindernis stößt. Über ein eingebautes Mikrofon kann der Pro-Bot außerdem Ton erkennen, ein Lichtsensor erkennt ob sich das Umgebungslicht ändert (z.B. wenn das Licht ein- oder ausgeschalten wird).
Als Stromversorgung benötigt der Pro-Bot 3 Stück AA-Batterien, wobei wahlweise Einweg- oder wieder aufladbare Batterien verwendet werden können. Laut Herstellerangabe wird der Pro-Bot mit 3 AA-Batterien geliefert. Eine zusätzliche Knopfbatterie (CR2032) sorgt dafür, dass Programme gespeichert bleiben, auch wenn der Pro-Bot ausgeschalten wird.
Ein Loch in der Mitte des Roboters dient als Halterung für einen Stift um den Pro-Bot zeichnen zu lassen während er fährt. Vom Hersteller wird dazu das „Pro-Bot Pen Pack“ angeboten. Im Test zeigte sich jedoch, dass die Zeichenfunktion auch mit einem normalen, dünnen Filzstift gut genutzt werden kann. Der Pro-Bot verfügt darüber hinaus über je eine Einkerbung über jedem Reifen, mit welcher der Pro-Bot um K’Nex-Bauteile erweitert werden kann.
Steuerung/Apps:
Die Steuerung ist simpel und intuitiv, umfasst jedoch im Vergleich mit anderen bzw. moderneren Robotern verhältnismäßig wenige Funktionalitäten. Angaben zufolge wurde der Pro-Bot von der Programmiersprache Logo Turtle inspiriert.
Der Pro-Bot kann in zwei Varianten gesteuert werden:
- Simple Variante: Verwendet man ausschließlich die Pfeiltasten, lässt sich der ProBot vorwärts oder rückwärts steuern (Standarddistanz: je 25 cm) oder sich nach links oder nach rechts drehen (Standard: 90 Grad). Die eingegebenen Befehle werden am LCD-Display abgekürzt (z.B. Fd für Forward) angezeigt.
- Komplexe Variante: Verwendet man zusätzlich auch die anderen Tasten, lassen sich mithilfe der Zahlen-Tasten genaue Eingaben machen, wie weit sich der Pro-Bot bewegen (wahlweise in cm oder „Pro-Bot“-Einheiten) oder drehen (in Grad) soll. Der Test zeigte, dass sich der ProBot dabei sehr exakt bewegt und es somit z.B. durchaus möglich ist eine einfache geometrische Figur zu zeichnen. Mit der Taste „Pause“ lässt sich eine Pause (in Sekunden) im Programmablauf eingeben. Die Taste Clear löscht einzelne Programmbefehle. Mit der Taste „Proc“ (für „Procedure“) lassen sich Funktionen programmieren. Mit der Taste „Rpt“ (für „Repeat“) können Schleifen bzw. Wiederholungen von definierten Programmbefehlen programmiert werden. Der Pro-Bot kann insgesamt bis zu 128 aufeinanderfolgende Programmierbefehle erfassen.
Pädagogisches Fazit:
Wie bereits erwähnt ist der Pro-Bot die fortgeschrittene Variante des Bee-Bots und kann entsprechend ähnlich gesteuert werden. Wir empfehlen den Roboter bei eingeschränkter Verwendung ab 4-5 Jahren (simple Steuerung mittels Pfeiltasten), in der komplexen Variante mit allen Funktionen ab ca. 7-8 Jahren. Der Lernroboter braucht keine weiteren elektronischen Geräte als Fernsteuerung, was den Einsatz in Kindergarten und Schule erleichtert. Für die simple Steuerungs-Variante eignen sich fast alle Inhalte und Unterlagen die für den Bee-Bot bereit stehen, dabei muss jedoch die längere Standard-Schrittlänge von 25 cm bedacht werden (Bee-Bot: 15cm). Die Arbeit in der Kleingruppe kann zu verschiedenen jahreszeitlichen- und Schwerpunktthemen angepasst werden.
Die komplexe Steuerungs-Variante des Pro-Bots setzt einige Erklärungen bzw. Übungen bezüglich der englischen Abkürzungen (Programmiersprache) voraus. Hierbei kann man je nach Einsatzgebiet die Sozialform anpassen. Der klare Vorteil dieses Lernroboters im Vergleich zum Bee-Bot ist, dass dieser verschiedene Sensoren eingebaut hat und die Möglichkeit bietet die Schrittlänge in Zentimeter und den Grad des Winkels bei Drehungen (welche auf einem Display angezeigt wird) einzugeben. So kann er in verschiedenen Fächern eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Halterung für einen Stift bereits eingebaut ist, wodurch die gefahrenen Strecken visualisiert werden können. So kann er im Mathematikunterricht unterstützen, indem z.B. geometrische Formen oder Winkel damit gezeichnet werden oder auch indem der Umfang gezeichnet und händisch abgemessen wird. Durch die Möglichkeit K`Nex Bauteile anzubauen, eröffnen sich eine Vielzahl an Erweiterungen und Verkleidungen. Für den Lernroboter Pro-Bot gibt es, mit Ausnahme des „Pro-Bot Pen Packs“, keine Erweiterungspakete vom Hersteller, man kann jedoch selbst Material erstellen und mit K`Nex Bauteilen erweitern.
Der Lernroboter Pro Bot fördert folgende Kompetenzen:
- Soziale und personale Kompetenz: Zusammenarbeit, Regeln vereinbaren und sich daran halten sowie Rücksicht nehmen sind essentiell.
- Sprachliche Bildung: Die Kinder lernen neue Begriffe kennen und verfestigen bereits erlernte, lernen Abkürzungen und englische Begriffe kennen.
- Medienkompetenz: Eigene Ideen können entwickelt werden und der Gestaltung von Abläufen und Figuren ist keine Grenze gesetzt. Das Kind lernt aber auch den Roboter und seine Funktionen kritisch zu betrachten, sich Informationen auf verschiedene Art und Weise zu beschaffen.
- Kognitive Kompetenz: Wie funktioniert ein Roboter? Wie schaffe ich es, dass der Roboter das macht was ich möchte?
- Mathematische Kompetenzen: Beziehungen bei geometrischen Figuren erkennen, Probleme lösen, erleben des Raums und der Raumlagebeziehungen, Mathematische Sachverhalte verbalisieren und begründen und mathematische Abläufe durchführen.
Nützliche Links:
- Hersteller-Webseite
- Pro-Bot User Guide (englisch)
- Pro-Bot Teacher Guide 1 (englisch)
- Pro-Bot Teacher Guide 2 (englisch)
- Unterrichtsmaterial der PH Bern