Botley 2.0

Der intuitive Allrounder für junge Kinder, der mit Preis-Leistung punktet.

Kurzbeschreibung:

Botley 2.0 ist ein Lernroboter, der mithilfe einer mitgelieferten Fernbedienung gesteuert werden kann. Dazu werden die Programmierbefehle auf der Fernbedienung eingetippt und an den Roboter übermittelt. Botley 2.0 stammt vom Hersteller Learning Resources, der z.B. auch hinter der Code and Go Robot Mouse steckt. Botley 2.0 verfügt über die folgenden Funktionalitäten:

  • Bewegung
  • Lichter
  • Audio-Ausgabe
  • Hindernissensor
  • Lichtsensor
  • Linienfolgesensor

Erste Inbetriebnahme:

Botley 2.0 und die Fernbedienung werden mit insgesamt 5 Stück AAA-Batterien betrieben, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Die Batteriefächer sind aus Sicherheitsgründen verschraubt, daher ist ein kleiner Kreuzschraubenzieher nötig, um die Batterien einzulegen. Getestet wurde ein Botley 2.0-Basisset um etwa 65 Euro, bestehend aus dem Botley 2.0-Roboter, der Fernbedienung, 2 verschiedenen Aufsätzen mit Armen und diversen Programmierkärtchen. Um knapp 80 Euro ist ein Aktivitätsset mit deutlich mehr Zubehör erhältlich. Insgesamt überrascht der Botley 2.0 jedenfalls mit einem vergleichsweise guten Preis-Leistungs-Verhältnis (Preise: Stand September 2024).

Die beiliegende Anleitung ist auch in deutscher Sprache verfügbar, gut verständlich und erklärt alles, was man zur Handhabung des Botley-Roboters wissen muss. Die Programmierung des Roboters mit der Fernbedienung ist simpel und intuitiv. Die gewünschten Befehle werden nacheinander eingetippt und mittels Taste an den Roboter übermittelt. Botley 2.0 führt die einzelnen Bewegungen dann flüssig nacheinander aus, ohne zwischen einzelnen Programmbefehlen zu pausieren. Der Wechsel zwischen den Befehlen wird jedoch durch ein Aufleuchten des Knopfs auf der Oberseite angezeigt. Um ein neues Programm einzugeben, muss zuvor die Löschen-Taste länger gedrückt werden, da Botley 2.0 sonst die zuvor eingegebenen Befehle speichert und alle weiteren hinten anhängt. Auch erste simple Wenn-Dann-Logiken mit dem Hindernissensor und Wiederholungen können programmiert werden. Ein Linienfolgemodus ermöglicht, dass Botley 2.0 einer schwarzen Linie folgt.

Handhabung:

Hardware:

Hardware:

Der Botley 2.0 Roboter ist handlich und wiegt knapp einen halben Kilogramm. Zur Inbetriebnahme sind 5 Stück AAA-Batterien nötig, diese sind nicht im Lieferumfang enthalten. Welche Betriebsdauer die Batterien ermöglichen, konnte im Test nicht erhoben werden. Ein durchgehender Betrieb von mindestens 2 Stunden ist jedenfalls kein Problem.

Die Fortbewegung des Botley 2.0 ist flüssig, kleinere Unebenheiten stellen meist kein Problem dar. Ein Vorwärts- oder Rückwärts-Schritt entspricht jeweils ca. 20cm, dadurch ist z.B. Begleitmaterial für den Bee-Bot (mit 15 cm Schrittlänge) leider nicht mit dem Botley 2.0 kombinierbar. Botley gibt standardmäßig, z.B. am Ende einer Befehlsfolge, Töne von sich. Diese können mit der Fernbedienung leiser oder auch ausgeschaltet werden.

Damit der Hindernissensor ein Hindernis erkennt, muss dieses mind. 5mm hoch und mind. 3,8mm breit sein. Im Test wurden hellere Oberflächen oft besser erkannt. Für den Linienfolgemodus wird eine durchgehend schwarze Linie mit 4 bis 10mm Breite empfohlen.

Die im Set enthaltenen Botley-Aufsätze mit Armen haben keinen Einfluss auf die Programmierung, sondern können z.B. genutzt werden, damit Botley 2.0 einen Gegenstand vor sich her schiebt. Auch die enthaltenen Programmierkärtchen dienen nicht unmittelbar zur Programmierung, sondern können viel eher zur Planung oder Veranschaulichung eines Programms genutzt werden.

Software:

Software:

Botley 2.0 kann in zwei verschiedenen Modi betrieben werden. Diese werden beim Einschalten auf der Unterseite des Roboters gewählt:

  • Line: Linienfolgemodus, in welchem Botley 2.0 einer schwarzen Linie folgt
  • Code: Programmierung mittels Fernbedienung

Die Programmierung des Botley 2.0 funktioniert ausschließlich mit der mitgelieferten Fernbedienung. Dort werden die Befehle eingetippt und mittels Taste an den Roboter übertragen. Die folgenden Tasten stehen zur Verfügung:

  • Vorwärts (20cm Schrittlänge)
  • Rückwärts (20cm Schrittlänge)
  • 45-Grad-Drehung links/rechts
  • 90 Grad-Drehung links/rechts
  • Licht-Taste: Farbe von Botleys Licht wechselt bei jeder Tastenbetätigung
  • Ton-Taste: wechselt zwischen laut, leise, aus
  • Löschen: Einmal drücken um letzten Programmierschritt zu löschen; gedrückt halten löscht alle eingegebenen Programmierschritte;
  • Objekterkennung: aktiviert den Hindernissensor
  • Schleife: Wiederholt einen Schritt oder eine Schrittfolge
  • Übertragen: sendet Programm von Fernbedienung an Botley

Botley 2.0 kann bis zu 150 Programmierbefehle speichern. Soll der Roboter ein neues Programm ausführen, muss daher zuerst das vorherige Programm durch gedrückt halten der Löschtaste gelöscht werden. Soll ein Programm abgebrochen werden, kann Botley 2.0 mit der Taste auf der Oberseite des Roboters gestoppt werden. Ein interessantes Gimmick bieten auch die in der Anleitung dargestellten “Geheimcodes”: Tippt man spezielle Bewegungsabfolgen ein, werden Geheimcodes aktiviert, mit denen Botley 2.0 z.B. ein Polizeiauto, einen Frosch oder einen Geist mimt.

Pädagogisches Fazit:

Das Konzept des Botley 2.0 Lernroboters ist einfach und gut durchdacht. Alle Funktionen sind entweder selbsterklärend oder in der deutschsprachigen Anleitung kurz, aber ausreichend beschrieben. Erste Programmierkenntnisse von einfachen Bewegungsabfolgen bis zu Bedingungen und Schleifen können mit dem Botley gut vermittelt werden. Dank des Lichtsensors, des Linienfolgesensors und des Hindernissensors kann er auf die Umgebung reagieren, was den Einsatzbereich zusätzlich erweitert.

Aus unserer Sicht kann der Roboter, wie vom Hersteller empfohlen, von Kindern ab etwa 5 Jahren bis zum Ende der Primarstufe genutzt werden. Wir empfehlen den Einsatz in der Kleingruppe. Für die Bedienung ist außer der beigelegten Fernsteuerung kein zusätzliches technisches Gerät erforderlich, was den Einsatz im Unterricht erleichtert.

Mithilfe der Linienfolge-Funktion können bereits junge Kinder den Roboter steuern. Mit einem breiten schwarzen Filzstift wird dazu ein beliebiger Kurs angelegt. Wird der Kurs rundherum bemalt oder mit Bauklötzen dekoriert, kann eine Landschaft gestaltet werden, in der sich der Roboter bewegt und zum "Helden" einer Geschichte werden kann. Die "Geheimcodes", dank derer der Roboter wie ein Frosch quaken oder Blaulicht und Polizeisirene aktivieren kann, sind eine unterhaltsame Zusatzfunktion.

Ab der Primarstufe kann die Programmierfunktion genutzt werden. Die Programmierung gestaltet sich durch die übersichtliche Fernsteuerung sehr einfach. Ein direktes Steuern ist nicht möglich, die Befehle müssen zunächst eingegeben und dann bestätigt werden. Die beigelegten Befehlskarten werden eingesetzt, um den geplanten Kurs zu visualisieren. Dabei hilft die Farbkodierung der Befehle - jeder Bewegung ist auf den Tasten und Karten eine eigene Farbe zugeordnet. Diese Farben werden während der Ausführung des Befehls auch auf der Oberseite des Roboters angezeigt. Problemlösekompetenz, Orientierung im Raum und vorausschauendes Denken werden durch das Programmieren gefördert. Darüber hinaus lassen sich mit entsprechenden Materialien auch inhaltliche Themen vermitteln, wie Buchstabieren, Bild-Text-Zuordnung oder Sortierung, wie etwa beim Thema Mülltrennung. Die zahlreichen Unterrichtsideen, die es dazu für den Bee-Bot gibt, können im Prinzip auch mit dem Botley umgesetzt werden. Allerdings ist die Schrittlänge des Botley um 5cm länger, es müssen also eigene Materialien angefertigt werden.

Mit den ansteckbaren Armen kann Botley kleine Gegenstände vor sich herschieben. Er kann etwa dazu programmiert werden, Blöcke nach Farbe zu sortieren. Es lässt sich auch eine Art "Roboter-Minigolf" realisieren: Botley muss einen Ball durch einen Hindernisparcours in einen Zielbereich manövrieren. Die bewegten Gegenstände sollten möglichst leicht sein, da die Bewegung des Roboters sonst unpräzise wird und er sein Ziel verfehlt.

Ist die Hinderniserkennung aktiviert, kann der Roboter auf seine Umgebung reagieren. Sobald er ein Hindernis wahrnimmt, führt er den zugeordneten Befehl, z.B. eine Rechtsdrehung, aus. Wird dies mit der Funktion "Schleife", also der mehrfachen Wiederholung einer vorgegebenen Abfolge, verbunden, kann er selbst aus einem einfachen Irrgarten herausfinden. Das ist allerdings bereits eine sehr fortgeschrittene Anwendung.

Der Lernroboter Botley bietet für ein Gerät dieser Preisklasse sehr viele Funktionen und ist damit in einem breiten Altersspektrum einsetzbar. Über die Webseite des Herstellers können Erweiterungen wie Aufsätze und Bauelemente für Hindernis-Strecken nachgekauft werden. Einige Materialien stehen kostenlos zum Download zur Verfügung, leider nur in englischer Sprache.


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