Blue-Bot

Die Einsteiger-freundliche Robo-Biene, die mit verschiedenen Steuermöglichkeiten punktet.

Da der Blue-Bot dem Bee-Bot in weiten Teilen gleicht, werden an dieser Stelle die Unterschiede zwischen den beiden Robotern sowie die Besonderheiten des Blue-Bots beschrieben.

Der Blue-Bot unterscheidet sich vom Bee-Bot nicht nur durch die transparente Plastikhülle, sondern vor allem durch die vielfältigen Möglichkeiten zur Steuerung des Roboters. Während der Bee-Bot ausschließlich über die Pfeiltasten am Roboter programmiert werden kann, verfügt der Blue-Bot auch über Bluetooth. Dadurch ist es möglich, den transparenten Bienen-Roboter via App am Tablet oder via Tactile Reader zu steuern. Außerdem kann der Blue-Bot bis zu 200 aufeinanderfolgende Programmierbefehle erfassen, während beim Bee-Bot bei max. 40 Befehlen Schluss ist.

Steuerung mittels Tablet:

Die App Blue-Bot ist kostenlos verfügbar, für Android, iOS, aber auch ab Windows 7 oder Mac OS X. Zusätzlich zu den üblichen, bekannten Steuerungsmöglichkeiten (Geradeaus, Rückwärts, Rechts-/Linksdrehung, Pause) können in der App auch 45 Grad-Drehungen und Wiederholungen genutzt werden. Ein großer Vorteil im Vergleich zur Steuerung direkt am Roboter: Die eingegebene Programmabfolge wird in der App stets angezeigt. Ist der Blue-Bot erst einmal mit der App verbunden, kann er übrigens nur noch über das Tablet und nicht mehr direkt am Roboter gesteuert werden.

Darüber hinaus ist es auch möglich, Unterlagen selbstständig reinzuladen oder abzufotografieren, so dass diese auch in der App ersichtlich sind. Eigens erstellte Unterlagen (z.B. selbst befüllte Klarsichtmatten) abzufotografieren, ist jedoch ein mitunter schwieriges Unterfangen. Denn um das durch die App erzeugte Raster mit dem tatsächlichen Raster abzustimmen, ist ein sehr exaktes Fotografieren nötig (Tipp: Foto eventuell am Computer zurechtschneiden und die Datei dann in die App laden).

Ein Tutorial wird in der App nicht geboten. Die grundlegendsten Funktionen sind zwar im Wesentlichen selbsterklärend, genauere Details erfährt man jedoch vor allem durch Ausprobieren. So können beispielsweise Buttons ein- und ausgeblendet oder der zurückgelegte Weg angezeigt werden. Die App bietet zwar sogenannte „Challenge Games“, bei denen z.B. Hindernisse umfahren, Zielfelder erreicht oder weniger Buttons benützt werden müssen, doch ohne erkenntliches Level-System werden diese schnell eher langweilig. Die Aufgabenstellungen können zur Inspiration jedoch durchaus nützlich sein.

Steuerung mittels Tactile Reader:

Beim Tactile Reader handelt es sich im Wesentlichen um ein Steuerbrett, auf das Steuerplättchen als Befehlsabfolgen für den Blue-Bot gelegt werden können. Dadurch werden die Programmbefehle visualisiert. Der Tactile Reader verfügt über einen fix verbauten Akku, der via USB aufgeladen werden kann. (Achtung: bis zu 10 Stunden Ladezeit laut Betriebsanleitung!) Die Verbindung zum Blue-Bot-Roboter wird via Bluetooth hergestellt. In der Basis-Variante wird der Tactile Reader mit denselben Befehlsmöglichkeiten geliefert, die auch am Roboter verfügbar sind. In einem Erweiterungspaket können zusätzlich Befehle für Wiederholungen oder 45 Grad-Drehungen erworben werden.

Ein Tactile Reader bietet Platz für bis zu 10 Programmbefehlen, es können jedoch bis zu drei Geräte miteinander verbunden werden, so dass auch längere Befehlsfolgen eingegeben werden können. Je nach Belieben kann der Tactile Reader waagrecht oder senkrecht genutzt werden, die Steuerplättchen müssen dazu nur umgedreht werden. Kleine Symbole in der Ecke der Steuerplättchen helfen bei der Orientierung. Wurde eine Befehlsabfolge gelegt, kann diese via Knopfdruck an den Blue-Bot übertragen werden.

Pädagogisches Fazit:

Der Lernroboter Blue-Bot wird von uns für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Dieser Lernroboter hat in der Bedienung und im Aussehen sehr viele Ähnlichkeiten mit dem „Schwesternroboter“ Bee-Bot. Großer Vorteil des Blue-Bots ist, dass dieser über mehrere Arten gesteuert bzw. programmiert werden kann. Dadurch wird er auch für den Einsatz in der Primarstufe interessant. Der Bee-Bot ist in seiner Programmiermöglichkeit sehr begrenzt und dadurch für ältere Kinder nur von kurzer Dauer interessant. Beim Blue-Bot gibt es, wie weiter oben schon erwähnt, die Möglichkeit mittels Tactile Reader und über das Tablet zu steuern. Ein weiterer Vorteil sind die Erweiterungsmöglichkeiten wodurch eine Vertiefung und komplexere Programmiermöglichkeiten möglich werden (z.B. Wiederholungen und 45° Drehungen).

Der Einstieg ins Programmieren kann mit diesen Robotern sehr gut vermittelt werden. Mittels Pfeiltasten am Roboter selbst kann die Richtung bestimmt werden. Eine genauere Beschreibung dieser Programmierung findet sich beim Bee-Bot-Robotertest. Hier empfehlen wir einen langsamen Einstieg. Zuerst wird nur ein Befehl eingetippt und ausgeführt. Später können mehrere aneinandergereiht werden. Die Reihenfolge ist jedoch dann nicht mehr nachvollziehbar, was anfangs leicht zu Verwirrung führen kann.

Als nächster Schritt bietet sich das Programmieren mit dem „Tactile Reader“ an. Kleine Befehlskärtchen werden in den die Programmierleiste gelegt (ähnlich Cubetto) und nach dem Drücken des Start Knopfs bewegt sich der Roboter. Diese Programmierung hat den Vorteil, dass die Befehls-Reihenfolge nachvollziehbar ist. Die Programmierleiste ist gut durchdacht und passt sich an den Benutzer an. Die Plättchen sind vorne und hinten anders bedruckt wodurch die Programmierleiste sowohl horizontal als auch vertikal gehalten werden kann. Ebenso kann von beiden Seiten aus die Programmierung begonnen werden. Hier kann der Fokus auf der ersten Begegnung mit der Schreibrichtung passieren bzw. diese vertieft werden. Zur Vertiefung gibt es hier Befehlskärtchen wie 45° Drehung oder Schleifen. Um diese einzusetzen zu können ist es jedoch wichtig vorab mit den Kindern das Wissen über die Funktionen der Steine langsam aufzubauen.

Der Tactile Reader ist aufgrund seiner Funktionen eine sehr wertvolle Ergänzung, jedoch ist dieser im Vergleich zum Roboter selbst, sehr teuer (Roboter: ca. 120 Euro, Tactile Reader: ca. 140 Euro). Die grundlegenden Befehlskarten sind enthalten, wer jedoch das Erweiterungspaket mit den „Sonderbefehlen“ (45°Drehung, Schleife ect.) einsetzen möchte muss noch mal investieren. Je nach Einsatzgebiet in der Schule ist es jedoch nicht zwingend notwendig für jeden Roboter einen Tactile Reader zu besitzen.  Hier ist es wichtig für sich selbst abzuwiegen wie wichtig für den persönlichen Bedarf die Tactile Reader sind.

Für ältere Kinder mit Erfahrung mit der „normalen“ Steuerung von Blue Bot ist eine weitere interessante Ergänzung die Steuerung mit dem Tablet. Der Lernroboter wird hier in die nächste Abstraktionsebene gehoben. Es gibt die Möglichkeit den Roboter mit dem Tablet zu verbinden und ihn live fahren zu lassen oder nur in der App virtuell fahren zu lassen. Wie weiter oben beschrieben gibt es hier die Möglichkeit verschiedene Modi auszuprobieren wie z.B. „Challange Game“ oder „Explore“. Weiters ist es möglich verschiedene „Maps“ (Unterlagen für verschiedene Aufgaben) einerseits auszuwählen, aber auch eigene zu integrieren. So haben wir unsere Wien Matte ebenfalls integriert und steht zum download bereit.

Zusammengefasst ist der Blue-Bot eine sehr gute Möglichkeit über mehrere Jahre/Schulstufen und Schwierigkeitsstufen Programmieren ganzheitlich zu vermitteln.


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