Dash

Der redseelige Allrounder, der sich gelegentlich gerne verselbstständigt.

Kurzbeschreibung:

Der blaue Dash-Roboter wird mittels Tablet oder Smartphone gesteuert. Die Roboter Dash und Dot stammen vom selben Hersteller, wobei der Dash-Roboter im Vergleich über mehr programmier- bzw. steuerbare Funktionalitäten verfügt:

  • Bewegung des Roboters und des Kopfes
  • Beleuchtung des Auges (12 einzeln ansteuerbare Lichter)
  • Seitliche Beleuchtung
  • Audio-Ausgabe, -Erkennung und -Aufnahme
  • 4 programmierbare Knöpfe auf der Oberseite
  • Beschleunigungsmesser
  • Abstandssensor (zum Erkennen von Hindernissen/Objekten)

Erste Inbetriebnahme:

Der Dash-Roboter wird mittels Akku betrieben, dieser ist im Roboter verbaut. Laut Herstellerangaben wird der Dash-Roboter mit geladenem Akku geliefert. Neben einem USB-Ladekabel (ohne Netzadapter) zählt auch eine englischsprachige Kurzanleitung zum Lieferumfang. Darin wird empfohlen, die kostenlose App Wonder herunterzuladen. Der Dash-Roboter kann (ohne Zubehör) durch insgesamt vier verschiedene Apps gesteuert werden: Wonder, Go, Blockly und Path. Verfügt man über das zusätzlich ankaufbare Xylophon, kann auch die App Xylo genutzt werden. Alle Apps sind sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte kostenlos erhältlich.

Über einen Knopf auf der Rückseite des Roboters wird Dash eingeschaltet und reagiert sofort mit kleinen Bewegungen, einem Aufleuchten des Auges und (je nach Einstellung) unterschiedlichsten akustischen Signalen (Sprache, Laute etc.). Mithilfe mehrerer Tutorials innerhalb der Wonder-App ist ein problemloser, selbsterklärender Einstieg möglich. Die Tutorials bilden dabei die ersten Levels eines spielerisch aufgebauten Lernprogramms, das in jedem Level neue Aufgaben stellt und so nach und nach diverse Möglichkeiten lehrt, den Dash-Roboter zu programmieren.

Handhabung:

Hardware:

Hardware:

Der blaue Dash-Roboter besteht aus Plastik und setzt sich aus mehreren kugelförmigen Teilen zusammen. Ein zentrales Element ist der „Kopf“, der genauso wie beim Dot-Roboter mit einem großen, beleuchteten Auge, seitlichen Leuchten und vier programmierbaren Knöpfen versehen ist. Der im Roboter eingebaute Akku kann via mitgeliefertem USB-Kabel geladen werden. Der Kopf kann außerdem in den diversen Apps individuell bewegt bzw. programmiert werden. Die 12 kleinen, einzelnen Augen-Leuchten sowie die seitlichen Lichter können, genauso wie beim Dot-Roboter, individuell gesteuert bzw. programmiert werden. Mithilfe dreier Räder auf der Unterseite kann sich der Dash-Roboter fortbewegen. Die Fortbewegung lässt sich sehr flüssig steuern bzw. programmieren und verläuft bei Bedarf auch verhältnismäßig schnell. Exakte Bewegungen, wie z.B. das Fahren von Distanzen nach Zentimetermaß, sind jedoch nur bedingt und nur innerhalb gewisser Apps möglich. Das Fahrgeräusch selbst hat dabei durchschnittliche Lautstärke.

Mikrofon und Lautsprecher sorgen dafür, dass Dash Geräusche, Sprache und Klänge von sich geben, erkennen und auch aufnehmen (und wiedergeben) kann. Somit ist es nicht nur möglich, mithilfe der vorgegebenen Sprach-Möglichkeiten (wie z.B. „Ja“, „Nein“, „Hi“ …) zu programmieren oder Dash auf Geräusche reagieren zu lassen. Auch die eigene, aufgenommene Stimme kann integriert werden. Die Tonqualität ist dabei insgesamt überraschend gut. Ein integrierter Beschleunigungsmesser ermöglicht es, dass der Dash-Roboter erkennen kann, wenn er bewegt, geschüttelt, gedreht usw. wird. Dank eingebauter Abstandssensoren kann Dash auch erkennen, ob sich Hindernisse oder Objekte in seinem Weg befinden. Laut Herstellerangaben kann der Dash-Roboter außerdem auch andere Dash- und Dot-Roboter in der Nähe erkennen.

Steuerung/Apps:

Steuerung/Apps:

Um den Dash-Roboter mit einem Smartphone oder Tablet zu verbinden, muss das Gerät über Bluetooth verfügen. Der Roboter kann auch ohne Internetverbindung problemlos gesteuert und programmiert werden, nur einige wenige (für einen Einsatz im Unterricht vermutlich nicht nötigen) Features innerhalb der Apps lassen sich nur mit bestehender Internetverbindung nutzen. Im Test zeigte sich, dass alle Apps zwar auch mit einem Smartphone genutzt werden können, da aber die Anzeige dann zum Teil sehr klein ist, empfiehlt sich – sofern möglich – die Verwendung eines Tablets.

Die Wonder-App ist zu großen Teilen selbsterklärend und zumeist leicht verständlich. Innerhalb des Lernprogramms der Wonder-App wird bald nach Beginn suggeriert, dass Dash männlich sei. Fraglich ist dabei die teils sehr klischeehafte Auslegung der Geschlechterrollen, wie z.B. in Aufgabenstellungen, in denen man Dash rülpsen lassen soll (wohingegen man dem Dot-Roboter dabei helfen soll sich hübsch zu machen). In der Wonder-App finden sich die Einstiegs-Tutorials sowie ein Lernprogramm, in welchem ein Level nach dem anderen absolviert werden kann, um diverse Möglichkeiten zu erfahren, den Dash-Roboter zu programmieren.

Mit der App „Blockly“ kann der Dash-Roboter mithilfe von grafischen Code-Blöcken programmiert werden, spielerische Aufgaben dienen bei Bedarf als Einführung. Vorwärts- und Rückwärts-Bewegungen des Dash-Roboters können in 10cm-Schritten, Drehungen in Grad programmiert werden. Zusätzlich können auch alle anderen verfügbaren Funktionen des Dash-Roboters in der Blockly-App genutzt und programmiert werden, wie z.B. Beleuchtung oder Sound-Wiedergabe (auch von eigenen Aufnahmen). Auch das Definieren von Variablen oder Funktionen ist möglich.

Die App „Go“ dient im Prinzip als Fernbedienung, mit welcher man viele Funktionalitäten des Dash-Roboters live steuern und abspielen kann (z.B. Bewegung des Roboters sowie des Kopfes, Sounds abspielen oder aufnehmen, Beleuchtung etc.). Verfügt man zusätzlich über das Xylophon-Zubehör-Set, kann man Dash mithilfe der kostenlos verfügbaren App „Xylo“ das Xylophon spielen lassen. Darin können maximal 8 Noten pro Takt eingegeben werden und auch die Abspiel-Geschwindigkeit ist vorgegeben.

Mit der App Path kann man den Dash-Roboter entlang eines Pfads programmieren, entweder im freien Modus entlang eines selbst gewählten Pfads oder indem man diverse Level absolviert. Je mehr Levels erfolgreich absolviert werden, desto mehr Programmierbefehle werden freigeschalten. Da Dash aber in beiden Modi zwischenzeitlich immer wieder selbstständig Bewegungen ausführt oder Geräusche von sich gibt, ist es eher schwierig diese App zu verwenden, um Dash durch einen Parcours zu steuern. Da die Path-App außerdem ganz ohne Text, sondern nur mit Symbolen und Animationen arbeitet, ist die Funktionsweise anfangs eventuell nicht sofort verständlich. Animationen, die anzeigen was getan werden soll und schrittweise Steigerungen helfen jedoch beim ersten Einstieg.

Auffallend ist, dass die Programmier- bzw. Steuerungs-Oberfläche in jeder App (Wonder, Blockly, Go, Path) unterschiedlich dargestellt wird. Dennoch sind die Apps zumeist einfach zu verstehen oder verfügen über klare bzw. verständliche Tutorials, die die Funktionsweise der App erklären. Störend ist jedoch, dass der Dash-Roboter in den Apps Wonder und Path zwischenzeitlich immer wieder selbstständig Laute oder Geräusche von sich gibt oder Bewegungen ausführt, auch ohne einen solchen Programmierbefehl erhalten zu haben. In den Apps Go und Blockly führt der Dash-Roboter wiederum nur jene Befehle aus, die man mittels App steuert bzw. eingibt.

Dash und Dot in Kombination:

Da die Roboter Dash und Dot vom selben Hersteller stammen, ist es mit der App Blockly möglich, beide Roboter gleichzeitig mit dem Tablet bzw. Smartphone zu verbinden und zu programmieren. Dash kann Dot sogar erkennen und entsprechende Reaktionen programmiert werden. Auch in den Apps Wonder und Go können beide Roboter gleichzeitig mit dem Smartphone bzw. Tablet verbunden sein. In der App Wonder muss dann allerdings gewählt werden, mit welchem der beiden Roboter jetzt gearbeitet werden soll. Die App Go steuert beide Roboter gleichzeitig, sofern beide mit der App verbunden sind.

Pädagogisches Fazit:

Der Lernroboter Dash ist in eingeschränkter Funktion für Kinder ab 5 Jahren verwendbar. Einige Funktionen, wie z.B. Fahren, Geräusche und Musik machen, können schon in diesem Alter mit den folgenden Apps genutzt werden: Go, Xylo (wenn das Xylophon-Erweiterungspaket vorhanden ist) sowie erste Experimente mit Path. Um den vollen Umfang nutzen zu können, raten wir zur Verwendung ab einem Alter von 7-8 Jahren, abhängig davon, ob die Kinder bereits im Stande sind sinnerfassend zu lesen. Für Kinder diesen Alters ist vor allem auch die App Blockly passend.

Um Dash verwenden zu können, wird ein Tablet oder Smartphone (obwohl dies aufgrund der Bildschirm-Größe weniger geeignet ist) benötigt. Dies hat den Vorteil, dass Kinder den Umgang damit lernen. Der Nachteil ist, dass Tablets zusätzlich angeschafft werden müssen. Ebenso müssen hierbei Regeln für den Umgang mit dem Tablet in der Klasse überlegt werden und eventuell eine Kindersicherung eingestellt werden. Dies hängt jedoch vom Alter und der Erfahrung der Kinder ab.

Ab 8 Jahren können Kinder spielerisch Programmieren lernen, wichtig dabei ist die Lesekompetenz, sie müssen sinnerfassendes Lesen beherrschen, um den Anweisungen der App folgen zu können. Dazu ist die App „Wonder“ sehr gut geeignet, da sie viele Levels in verschiedenen Schwierigkeitsstufen anbietet, wobei  hier zu überlegen ist, wann und ob die Kinder diese App benutzen sollten (Einzelbeschäftigung) – dies kommt auf die Aufgabenstellung bzw. die Planung des/r PädagogIn an.  

Bezogen auf die Gruppengröße empfehlen wir maximal eine Kleingruppe, idealerweise arbeiten immer 2-3 Kinder an einem Lernroboter. Dies ist jedoch je nach Angebot bzw. Einsatzgebiet unterschiedlich. Der Lernroboter fördert folgende Kompetenzen:

  • Soziale und personale Kompetenz: Durch die Wahl der Sozialform ist eine direkte Kommunikation und das Führen von Gesprächen notwendig. Zusammenarbeit, Regeln vereinbaren und sich daran halten sowie Rücksicht nehmen sind essentiell.
  • Sprachliche Bildung: Die Kinder  lernen neue Begriffe kennen und bereits erlernte verfestigen sich.
  • Lesekompetenz- Medienkompetenz: eigene Ideen können entwickelt werden und der Gestaltung von Abläufen und Routen ist keine Grenze gesetzt. Roboter und seine Funktionen kritisch betrachten, Informationen beschaffen.
  • Kognitive Kompetenz: Wie funktioniert ein Roboter? Wie funktioniert das Tablet? Wie schaffe ich es, dass Dash das macht was ich möchte? Durch den Einsatz von unterschiedlichsten Symbolen und Programmiersprachen wird das Symbolverständnis aber auch das logische Denken gefördert.
  • Mathematische Kompetenzen: Beziehungen bei geometrischen Figuren erkennen, Probleme lösen, erleben des Raums und der Raumlagebeziehungen, Mathematische Sachverhalte verbalisieren und begründen und mathematische Abläufe durchführen.

Für den Lernroboter Dash gibt es einige Erweiterungspakete wie Xylophon, Smartphone-Halterung, Lego-Konnektoren, Katapult und andere Haken welche je nach Einsatzgebiet sinnvoll sein können.



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