Der große Lernroboter-Test – Teil 16: Lego Spike
Beim Lego Education Spike Prime Set handelt es sich um einen Lego-Bausatz, der für den Einsatz mit SchülerInnen in der Sekundarstufe 1 entwickelt wurde. Die Steuerung erfolgt via App am Tablet oder Computer. Aus den Bauteilen des Sets können verschiedene Roboter-Modelle zusammengebaut werden, so dass Bewegung, Töne, Lichter oder diverse Sensoren programmiert werden können.
Erste Inbetriebnahme
Das aktuell knapp 400 Euro teure Lego Education Spike Prime Set wird in einer gelben Plastik-Box geliefert, die zugleich als praktische Aufbewahrungsbox dient (Stand: Oktober 2020). Das Herzstück des Lego Spike - der sogenannte Hub - wird mittels Akku betrieben. Ein USB-Aufladekabel liegt bei. Ist der Hub geladen, wird auf die Webseite legoeducation.com/start verwiesen, wo Bild- und Videotutorials (mit deutschen Untertiteln) die beiliegenden Sensoren und Motoren kurz erklären. Am Ende des Tutorials kann kostenlos die notwendige Lego Spike Prime-App heruntergeladen werden. Diese steht für alle gängigen Plattformen kostenlos zur Verfügung.
Auch innerhalb der App wird man zu Beginn Schritt für Schritt in die Handhabung des Lego Spike eingeführt. Eine erste Bauanleitung erklärt Schritt für Schritt den Aufbau eines ersten Modells. Diese ist in Lego-typischer Manier übersichtlich und verständlich gestaltet. Die Programmier-Oberfläche des Lego Spike basiert auf Scratch, was anhand der grafischen Codeblöcke gut wiederzuerkennen ist. Mithilfe des ersten Modells können bereits einige Funktionalitäten des Lego Spike getestet werden: Liegt der Hub z.B. ruhig am Tisch, wird ein schlafendes Gesicht angezeigt und ein Schnarch-Geräusch abgespielt. Hebt man den Hub auf, ändert sich die Anzeige und ein Jubel-Geräusch wird abgespielt.
Handhabung
Der Lego Spike bietet viele verschiedene Aufbaumöglichkeiten, wodurch sich unterschiedlichste Varianten ergeben, den Roboter entsprechend zu steuern. Als Hüpfer-Modell aufgebaut, kann sich der Roboter fortbewegen, als Wettervorhersager zückt der Roboter wahlweise eine Sonnenbrille oder einen Regenschirm, als Roboterarm kann er auf Knopfdruck “zugreifen”. Dank vieler verschiedener Sensoren kann der Lego Spike je nach Bauweise auf Hindernisse, Farben, Knopfdruck oder auch Druck bzw. Kraftausübung reagieren.
Die Programmieroberfläche des Lego Spike basiert auf Scratch. Programmiert wird mit bunten, grafischen Textblöcken. Die Programmierung des Roboters wird dank diverser einführender Tutorials und den vielen zur Verfügung stehenden Stundenbildern (Lesson Plans) gut erklärt. Bei vielen Lesson Plans wird zwar unmittelbar nach der Bauanleitung bereits ein fertiges Programm angeboten, in diesem befinden sich jedoch immer noch eingebaute Fehler oder es sind anderweitige Änderungen nötig. Dadurch ist es notwendig, sich wirklich gedanklich mit dem Programm und dessen Auswirkungen auseinander zu setzen – eine deutliche Besserung gegenüber dem Lego WeDo-Set.
Pädagogisches Fazit
Im Gegensatz zum Lego WeDo, der schon ab der Primarstufe eingesetzt werden kann, ist der Lego Spike für die Sekundarstufe 1 gedacht. Die dazugehörige App bietet Bauplänen zu unterschiedlichen Maschinen bzw. Figuren, die SchülerInnen ab 10 Jahren selbstständig Schritt für Schritt nachbauen können. Passend dazu gibt es anschließend ein Programm in einer blockbasierten Programmiersprache, das verändert oder erweitert werden muss. Neben diversen Einführungs-Programmen bietet die App auch Stundenbilder ("Lesson Plans") an. Jeder Lesson Plan ist mit einer kurzen Beschreibung und einer ungefähren Zeitangabe versehen, online werden außerdem Zusatzmaterialien für PädagogInnen angeboten. Die Lerneinheiten haben zumeist einen klaren MINT-Schwerpunkt.
Die ausführlichen Testergebnisse zum Lego Spike-Set sind im Praxis-Bereich zu finden.