Der große Lernroboter-Test – Teil 3: Robo Wunderkind

Der Wiener Bildungsserver hat acht verschiedene Lernroboter aus pädagogischer und technischer Perspektive getestet. Teil 3: Das Robo Wunderkind-Starter Set im Test.

Testbericht
Der Robo Wunderkind-Roboter in einer von verschiedenen, möglichen Aufbau-Varianten.

Der Robo Wunderkind-Roboter besteht aus mehreren bunten, würfelförmigen Modulen, die in vielen verschiedenen Varianten zusammengebaut werden können. Der Roboter wurde von einem Wiener Start-up-Unternehmen entwickelt und kann mittels App am Smartphone oder Tablet gesteuert werden. So können die Bewegung, die Audioausgabe und –erkennung, der Entfernungssensor, ein RGB-Licht und ein Button entsprechend gesteuert und programmiert werden.

Erste Inbetriebnahme

Das Robo Wunderkind-Starter Set enthält insgesamt sechs Module, Verbindungsstücke und Zusatz-Bauteile wie ein RGB-Licht, vier Lego-Adapter und einen Button. All diese einzelnen Teile können in vielen verschiedenen Varianten zusammengesteckt werden. Die beiliegende Kurzanleitung unterstützt bei der ersten Inbetriebnahme bzw. beim ersten Aufbau nur wenig. Eine Aufbau-Anleitung ist jedoch auch in der kostenlosen Robo Code-App enthalten, wo diese bereits einen Teil eines kleinen Einstiegs-Tutorials bietet. Im weiteren Verlauf des Tutorials werden einige wenige grundlegende Funktionen des Roboters demonstriert. Dabei arbeitet die App jedoch vorrangig mit kleinen Animationen und Symbolen und kaum mit erklärenden Texten. Sowohl die Tutorials als auch die Robo Code-App erschienen bei der ersten Inbetriebnahme im Test daher als wenig selbsterklärend.

Handhabung

Ein großer Vorteil am Robo Wunderkind ist, dass viele verschiedene Aufbau-Varianten möglich sind – vor allem auch in Kombination mit den mitgelieferten Lego-Adaptern. Anleitungen für Umbau-Variationen sind leider keine zu finden, eigene Kreativität ist also gefragt.

Die meisten der bunten, würfelförmigen Module erfüllen unterschiedliche Funktionen: Drei Module enthalten Motoren und Drehscheiben, mit welchen z.B. die mitgelieferten Räder gesteuert werden können. Das Hauptmodul bildet das Herzstück jeder Robo Wunderkind-Variante, während ein anderes, rotes Modul einen Entfernungssensor und ein Mikrofon enthält. Das Hauptmodul enthält kleine Lautsprecher, die Tonqualität erwies sich im Test jedoch als eher mäßig. Auch der Entfernungssensor, der im Test eine maximale Distanz von 27 cm erfasste, reagierte im Test sehr verzögert.

Der Robo Wunderkind-Roboter kann mit zwei kostenlos verfügbaren Apps (für Android, iOS und Windows Phone) gesteuert werden: Robo Live oder Robo Code. Robo Live dient im Wesentlichen als Echtzeit-Fernsteuerung, die jedoch individuell zusammengestellt werden kann. Robo Code ist zur Programmierung des Roboters gedacht. Die Programmierbefehle werden in Form von Symbolen dargestellt und sind jeweils in den Farben der unterschiedlichen Blöcke gehalten, was das Verständnis erleichtert. So sind z.B. Blöcke, die den Roboter mithilfe der Räder fortbewegen können blau, ebenso die Bewegungs-Befehle innerhalb der Robo Code-App. Ein Vorteil ist auch, dass in beiden Apps stets nur jene Funktionen angezeigt werden, die – je nach Aufbau des Roboters – überhaupt angesteuert werden können. Die Robo Code-App arbeitet jedoch fast ausschließlich mit Symbolen und kaum mit Text. Im Test erwiesen sich dabei einige Symbole als wenig intuitiv.

Pädagogisches Fazit

Der Lernroboter Robo Wunderkind ist für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren geeignet und kann in verschiedenen Sozialformen angeboten werden (Empfehlung: Teams zu je 2-3 Kinder). Der Schwerpunkt dieses Roboters liegt, ähnlich dem Lego Education WeDo 2.0 Set, im kreativen Zusammenbau und Programmieren, wobei Robo Wunderkind keinen inhaltlichen Fokus auf die Erklärung naturwissenschaftlicher Phänomene richtet. Die Inhalte der Robo Code- und Robo Live-App fallen in diesem Vergleich eher gering aus. Da sowohl die Apps als auch die Webseite bis dato kaum oder nur wenig Materialien anbieten, ist die Lehrkraft gefordert, vieles selbst auszuprobieren und eigene Unterlagen zu gestalten. 

Die ausführlichen Testergebnisse zum Robo Wunderkind sind im Praxis-Bereich zu finden.

Anmerkung: Laut Herstellerangaben im Mai 2018 befindet sich der erst seit Herbst 2017 erhältliche Robo Wunderkind-Roboter zurzeit in einer Testphase und wird, ebenso wie das begleitende Angebot an Materialien und Unterlagen, laufend weiterentwickelt. Den Angaben zufolge werden die Robo Wunderkind-Sets ab sofort mit neuen Verbindungsstücken versandt, die hinsichtlich der Verbindungsqualität verbessert wurden.



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