Der große Lernroboter-Test – Teil 13: Photon

Der Wiener Bildungsserver hat verschiedene Lernroboter aus pädagogischer und technischer Perspektive getestet. Teil 13: Der Photon.

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Der Photon-Roboter ist ca. 17 cm groß und besteht aus Kunststoff.

Der Photon-Roboter wird mittels Tablet oder Smartphone gesteuert. Mittels vielfältiger Programmiermöglichkeiten können Bewegung, Beleuchtung und Töne des Roboters programmiert werden. Außerdem verfügt der Photon über einen Hindernissensor, Linienfolgesensoren, Licht- und Berührungssensoren.

Erste Inbetriebnahme

Neben einem Mikro-USB-Ladekabel zählt auch eine Kurzanleitung zum Lieferumfang, die kostenlos erhältliche App Photon Robot verweist. Über einen Knopf am Kopf des Roboters wird er eingeschalten. Die Photon Robot-App startet unmittelbar damit eine Verbindung zum Roboter via Bluetooth aufzubauen. Es ist möglich, dass bei der ersten Inbetriebnahme des Geräts diverse Updates installiert werden, im Test dauerte dies jedoch max. 5 Minuten. Danach wird man Schritt für Schritt in die Steuerung und Programmierung des Photon-Roboters eingeführt.

Handhabung

Der Photon wird mittels Akku betrieben, dem Hersteller zufolge soll dieser angeblich satte acht Stunden lang halten. Der Roboter bewegt sich mittels Kunststoffrädern fort, wobei das Fahrgeräusch vergleichsweise laut ist. Je nach gewählter Programmieroberfläche kann die Bewegung jedoch sehr genau im Zentimetermaß und in Grad angegeben werden. Ein eingebauter Lautsprecher sorgen dafür, dass Photon amüsante Töne von sich geben und auch welche erkennen kann. Die Augen und Antennen des Roboters können in verschiedenen Farben leuchten.

Zur Programmierung bzw. Steuerung stehen insgesamt drei verschiedene Apps zur Verfügung: Photon Robot, Photon Coding und Photon EDU. Photon Robot ist eher für den spielerischen Gebrauch gedacht und enthält neben einer Fernsteuerung vor allem ein Levelsystem mit einer kleinen Geschichte dahinter. Darin müssen abwechselnd diverse Minispiele oder kleinere Programmier-Aufgaben bewältigt werden, um stets neue Funktionen des Photons entdecken und nutzen zu können. Die App Photon Coding bietet insgesamt 5 verschiedene Programmier- und Steuerungsoberflächen an und spricht somit verschiedene Alters- und Schwierigkeitsstufen gleichermaßen an:

  • Move: Steuerung mittels Fernbedienung
  • Draw: Programmierung durch gezeichnete Pfade und Symbole, ohne Text
  • Badge: Programmierung ausschließlich mit Symbolen, ohne Text
  • Blocks: Programmierung mit grafischen Codeblöcken, mit Text
  • Code: Programmierung durch englischsprachige Textbefehle

Photon EDU ist für den schulischen Gebrauch gedacht. Auf der Hersteller-Webseite können dazu verschiedene Unterrichtsideen angesehen und die Materialien heruntergeladen werden. Über einen vorgegebenen “Lesson Code” können die SchülerInnen in der Photon EDU-App dann die jeweils geforderte Programmieroberfläche aufrufen. Ein wirklicher Mehrwert, der die Photon EDU-App merklich von Photon Coding abhebt, war im Test jedoch nicht zu erkennen. Wer um 20 Euro zusätzlich einen Photon Magic Dongle (eine Art USB-Stick) anschafft, hat auch die Möglichkeit bis zu 8 Photon-Roboter mit dem Computer zu verbinden und den Photon mit Scratch, MakeCode, JavaScript oder Python zu programmieren. (Der Photon Magic Dongle und die Photon Magic Bridge wurden nicht getestet.)

Pädagogisches Fazit

Der Photon-Roboter ist laut Hersteller-Angaben ab dem Kindergartenalter einsetzbar. Ob dies sinnvoll ist, ist jedoch fraglich, da die für dieses Alter angebotenen Spiele das Lernziel Programmieren und Coding eher nur am Rande vermitteln und der Roboter eher als teures Spielzeug eingesetzt werden kann. Ab der Volksschule kann der Photon-Roboter jedoch schon zur spielerischen Einführung in das Programmieren zum Einsatz kommen. Dank vielfältiger Programmieroberflächen ist der Photon aber auch für die Sekundarstufe 1 interessant. Die mitgelieferten Apps können für unterschiedliche Zwecke im schulischen Bereich eingesetzt werden. Während die Photon Robot-App in der Schule evtl. als Einstieg oder für zwischendurch genutzt werden kann, bietet sich vor allem die App Photon Coding für den Unterricht an. Alle Programmieroberflächen können ohne Spielszenarien probiert werden, so dass eigene kreative Programme und Projekte erstellt werden können.

Die ausführlichen Testergebnisse zum Photon-Roboter sind im Praxis-Bereich zu finden.



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