Medienheld:innen: Typisch Frau, typisch Mann

In sozialen Netzwerken finden sich Geschlechtsstereotype in vielen Formen. Umso wichtiger ist es, sich dessen bewusst zu sein.

Berichte & Reportagen Jugendkultur
Geschlechterstereotype werden in sozialen Medien häufig nicht nur in vielen Inhalten reproduziert.

YouTuber:innen und Influencer:innen spielen für die Jugend heutzutage eine enorm wichtige Rolle. Sie dienen als Vorbilder, prägen Trends und sind die Gestalter:innen vieler Inhalte, die Kinder und Jugendliche online konsumieren. Umso wichtiger ist es daher, genau diese Inhalte auch zu reflektieren, z.B. im Hinblick auf Stereotype, die sich in oder rund um solche Inhalte wiederfinden. Dieser Teil unserer “Medienheld:innen”-Reihe am Lehrer:innen-Web stellt daher das Thema Medienheld:innen, Stereotype und Klischees in den Mittelpunkt.

Förderliches Umfeld

Achtet man erst einmal genauer darauf, erkennt man in sozialen Medien vor allem viele Geschlechterstereotype. Diese werden einerseits in den Inhalten selbst reproduziert, andererseits aber auch in den Reaktionen auf die Inhalte. So wird z.B. das Aussehen weiblicher Influencerinnen in Kommentaren oder Nachrichten deutlich häufiger thematisiert als bei männlichen Influencern. Auch die Themenaufteilung ist tendenziell stereotyp: Während Influencerinnen in sozialen Netzwerken häufiger Themen wie Beauty, Food, Beziehung/Partnerschaft oder Mode behandeln, behandeln mehr Männer Themen wie Musik, Sport oder Politik/Gesellschaft. Mit eine Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch die Werbeindustrie, die die eher stereotypen Themensetzungen durch die gezielte Auswahl weiblicher oder männlicher Testimonials entsprechend fördert. Stereotype finden sich aber auch bereits in Inhalten für Kinder: In vielen beliebten Kindersendungen sind es männliche Protagonisten, die als Helden oder Retter in der Not auftreten. Frauen nehmen häufig eine eher passive Hintergrundrolle ein.

Praxis-Idee: Geschlechtsstereotype Medienheld:innen

Um typische Geschlechterrollen in der Medienwelt zu hinterfragen, bietet es sich an die eigenen Medienheld:innen der Schüler:innen zu thematisieren. In unserer Praxis-Idee stellen wir jedoch auch eine Geschichte zur Verfügung, die als Ausgangsbasis für weitere Gespräche zu dem Thema dienen kann. Spannend kann es auch sein, eigene Medienheld:innen zu entwerfen und dabei bewusst auf die Zuordnung stereotyper Geschlechtsmerkmale zu achten. Die Praxis-Idee wendet sich ursprünglich an die Primarstufe, kann jedoch auch für Sekundarstufen-Schüler:innen entsprechend angepasst werden. Für Sekundarstufen-Schüler:innen eignet sich darüber hinaus auch die Praxis-Idee 'Der Male Gaze in den Medien'.